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Lexikon: Geflüchtete

Geflüchteter ist ein anderer Ausdruck für Flüchtling. Er wird verwendet, um die abwertende, kleinmachende Endung „-ling“ zu vermeiden. Außerdem hat „Geflüchtete*r“ hat im Unterschied zum Flüchtling den Vorzug, dass die Ableitung vom Partizip Perfekt ein potenzielles Ende der Flucht schon integriert. Niemand will auf Dauer ein Flüchtling sein. Trotzdem sind beide Begriffe weiter gebräuchlich und werden parallel verwendet. Geflüchtete sind Personen, die aufgrund externer Umstände ihr Heimatland verlassen (z.B. wirtschaftliche und politische Zwänge, Krieg, Bürgerkrieg, Natur- oder Umweltkatastrophen). Die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951, die Grundlage des internationalen Flüchtlingsrechts ist, benutzt einen enger gefassten Flüchtlingsbegriff und nennt als Gründe zur Flucht „begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt“.

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Lagebild Antisemitismus Antisemitismus unter Geflüchteten

Ein Thema hat Debatten über Antisemitismus eine Weile befeuert und ist dieses Jahr doch aus dem Blick geraten: Antisemitismus unter Geflüchteten. Die Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus sprachen mit Holger Michel, der zwei Jahre in einer Notunterkunft für Geflüchtete geholfen hat, über Grenzen und Möglichkeiten von Begegnungsprojekten zwischen Muslim*innen und Jüdinnen und Juden.

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Das abgebrannte Geflüchtetenlager in Moria: Ursprünglich wurde es für 2.800 Menschen gebaut. Zum Höhepunkt wohnten hier 20.000 Geflüchteten.

Interview mit „Mare Liberum“ zu Moria „Wir erleben rechtsextreme Anwohner*innen, aber auch hilfsbereite“

In der Nacht zum 9. September 2020 brach ein Brand im drastisch überfüllten Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos aus. Das Camp wurde ursprünglich für 2.800 Menschen gebaut, doch zuletzt wohnten über 13.000 Geflüchtete dort unter erbärmlichen Zuständen. Diese müssen jetzt auf der Straße ausharren – teilweise ohne Versorgung und medizinische Behandlung. Vor Ort sind Paul Hanewinkel und Ari Henning vom Berliner Menschenrechts-Verein „Mare Liberum“. Mit einem Schiff dokumentiert die Organisation seit 2018 Menschenrechtsverletzungen in der Ägäis. Momentan dürfen sie nicht ausfahren und beobachten die Situation auf dem Festland – und sind alarmiert. Ein Gespräch über das Schicksal der Geflüchteten, die rechtsextreme Szene auf Lesbos und die Komplizenschaft der örtlichen Polizei.

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Motiv Rassismus? 15-jähriger Junge aus dem Irak in Celle erstochen 

Der 15-jährige Arkan Hussein Kjo war mit seiner Familie vor dem IS nach Deutschland geflüchtet. Am Dienstagabend wurde er in Celle von einem Deutschen erstochen. Doch nur weil der Täter „verwirrt“ gewirkt habe, darf ein rassistisches Motiv nicht ausgeschlossen werden.

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