Was ist das?: Rassismus gegen Sinti und Roma
In Deutschland hält sich hartnäckig das Vorurteil, Sinti und Roma passten nicht zur Gesellschaft. Das führt dazu, dass Sinti und…
Sinti sind eine Teilgruppe der europäischen Roma
In Deutschland hält sich hartnäckig das Vorurteil, Sinti und Roma passten nicht zur Gesellschaft. Das führt dazu, dass Sinti und…
Nach wie vor werden Sinti und Roma in den Medien als Kriminelle oder feindlich gesinnte Fremde gezeigt. Durch solche antiziganistischen Darstellungen verankern sich Vorurteile und Stereotype bei den Zuschauer*innen. Auf einer Fachtagung in Berlin wurde über dieses Problem diskutiert.
Das bundesdeutsche Gemüt tobt und wittert Betrug – angeblich sollen sich Sinti und Roma Kindergeld erschlichen haben. Dabei werden Opfer zu Täter*innen gemacht und uralte rassistische und antiziganistische Stereotype bedient. Was läuft in dieser Debatte alles falsch?
Die Empörung über den Vorstoß Salvinis, eine Zählung von Sinti und Roma in Italien durchzuführen ist immer noch enorm. Ähnliche Vorstöße gibt es auch in Deutschland – von der AfD.
Italiens rechtsextremer Innenminister Matteo Salvini schockiert mit antiziganistischem Vorschlag: Er will alle Sinti und Roma in Italien zählen lassen. Die Registrierung von Sinti und Roma gab es in Europa nicht nur zu NS-Zeiten, sondern bis in die 2000er Jahre auch in Deutschland, Frankreich, Schweden und aktuell in Österreich.
Über 70 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird wieder über polizeiliche Befugnisse nachgedacht, die das Potential haben Minderheiten zu stigmatisieren und zu kriminalisieren.
Europäische Roma-Aktivist_innen und Künstler_innen haben es satt, dass andere das Bild von ihnen bestimmen. Sie wollen heraus aus dem Fremd-Zuschreibungs-Kosmos und nutzen die Kunst als Werkzeug der Emanzipation.
Sinti und Roma werden im Film immer noch viel zu häufig als Kriminelle oder feindlich gesinnte Fremde dargestellt. So werden Stereotype und Vorurteile reproduziert, die etwa in der Literatur seit Jahrhunderten wirksam sind. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Antiziganismus und Film ist bisher nebensächlich geblieben. Eine Konferenz in Berlin will das nun ändern.
Am Montag wurde in Berlin an die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma gedacht. Doch es war nicht nur eine Erinnerung an einen fast vergessenen Völkermord. Angesichts der aktuellen Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma und des Erstarken rechter Kräfte ist es auch eine Mahnung für Gegenwart und Zukunft.
“Es gehört bestimmt mehr Mut dazu, einem Fremden zu vertrauen, als seine Andersartigkeit abzulehnen.” In Dorothea Schroeders Theaterprojekt “Schluchten – Neue Nachbarn” geht es um Vorurteile und Vorbehalte gegen Sinti und Roma. In den Jahren 2015 und 2016 wurde es von Nyx e.V. in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband deutscher Sinti und Roma Augsburg umgesetzt.