Weiter zum Inhalt

Tegethoff, Ralph

Ralph Tegethoff (Jg. 1963) ist Publizist und Führungskader der Neonazi-„Kameradschafts“-Szene.

 

Seine Ideale verheimlicht Tegethoff aus Bad Honnef nicht. In Büchern und Aufsätzen glorifiziert der Verlagskaufmann den Nationalsozialismus, idealisiert SS und Waffen-SS. Den Geist der „Kämpfenden Truppe“ möchte er aber auch bei Aufmärschen als Redner wiederaufleben lassen. Gern wird das NPD-Mitglied auf Veranstaltungen eingeladen.

Daneben ist er ein aktiver Publizist. Seit 2003 veröffentlicht er regelmäßig in der NPD-Monatszeitung „Deutsche Stimme“ (DS). Personen der Wehrmacht und SS sind auch hier sein Thema. Im Mai 2005 schrieb er in der DS über den SS-Obersturmbannführer und Ritterkreuzträger Klemens Behler. Der Titel offenbart sogleich die Botschaft: „Unbeugsam bis zum Tod“.

Im DS-Verlag erschien 2001 von Tegethoff das Buch „Generalmajor Otto Horst Remer ? Kommandeur der Führer-Begleit-Division“. 2006 folgte eine aktualisierte Zweitauflage. Das Vorwort lieferte die Lebensgefährtin von Remer, Annelise Remer. In dem Buch verherrlicht Tegethoff, die Niederschlagung des Attentatsversuchs des Kreises um Claus Graf von Stauffenberg, an der Remer beteiligt war. 2004 veröffentlicht er ? wieder im DS-Verlag ? das Buch „Die Ritterkreuzträger des Panzerkorps Großdeutschland und seiner Schwesterverbände“. Die Nähe zur SS-Ideologie offenbarte er auch in „Der Freiwillige“ ? der von 1956 bis 1992 erschienen Monatszeitschrift der „Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörige der Waffen-SS“ (HIAG). Regelmäßig lieferte Tegethoff Artikel.

Bei der „Wiking Jugend“ (WJ) und „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) begann er seine rechte Karriere. In Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis baute er die FAP mit auf. Nach den Verboten der WJ und der FAP gehörte er zu jenen Kadern aus verbotenen Strukturen, die den Strategiewechsel zu einem losen Netzwerk ?Freier Kameradschaften? in der Neonazi-Szene propagierte und etablierte. Im September 2004 trat er zusammen mit den ?Kameradschafts?-Kadern Thomas Wulff und Thorsten Heise demonstrativ in die NPD ein. Partei als auch „Bewegung“ wollen sie enger zusammenführen.

Mit dem „Balmung Verlag + Ausrüstungen e.K“ betreibt Tegethoff als Geschäftsinhaber den Handel mit allem was den neonazistischen Militaristen gefällt ? von Reproduktionen deutscher Uniformen, Helmen und Stielgranaten bis hin zu Original Teleskopschlagstöcken, Tonfas und Pfefferspray.

Tegethoff ist vierfacher Familienvater.

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für alle zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sind immer frei verfügbar und verschwinden nie hinter einer Paywall. Dafür brauchen wir aber auch deine Hilfe.
Bitte unterstütze unseren Journalismus, du hilfst damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

20120927_besseres-hannover_

Schlag gegen die rechtsextreme Szene Zum Verbot der Kameradschaft „Besseres Hannover“

Nachdem erst kürzlich drei militante Neonazi-Kameradschaften in Nordrhein-Westfalen verboten worden sind, gelang den Behörden in Niedersachsen jetzt der nächste Schlag…

Von
20130321_gez_a

Aufmarsch der Kämpfer gegen die GEZ-„Zwangsgebühren“

Mitglieder der marktradikalen und rechtsoffenen „Partei der Vernunft“ haben für Samstag einen bundesweiten Aktionstag gegen den Rundfunkbeitrag initiiert. Mehr als 36.000 Teilnehmer sagten deren Facebook-Veranstaltung zu. Nachdem bereits das neurechte Magazin „Blaue Narzisse“ und der Hassblog „PI-News“ mit aufriefen und regional Kameradschaften ihr Kommen ankündigten, folgt nun auch die NPD mit einem Aufruf.

Von Roland Sieber

Von
tddz-hamburg_0

Die „Mitte der Gesellschaft“ im Visier der extremen Rechten Ein Jahresrückblick aus Hamburg

In Hamburg sorgte der Rechtsextremismus im auslaufenden Jahr für zahlreiche Schlagzeilen. Anlass war neben der NSU-Mordserie der überregionale Aufmarsch zum „Tag der deutschen Zukunft“. Während sich dem offenen Agitieren auf der Straße breites zivilgesellschaftliches Engagement entgegenstellte, gestaltet sich die Auseinandersetzung mit Rechtsextremistischem im hanseatischen Alltag schwieriger.

Ein Beitrag vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Hamburg (MBT HH)

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.