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23.03.2009 … Nach den Rechten sehen

„Thor Steinar“ hat einen arabischen Investor, Wahlkampfauftakt der NPD in Sachsen, mehr rassistische Nachbarschaftskonflikte in Österreich.

 

Die tägliche Presseschau auf netz-gegen-nazis.de

Wie jetzt bekannt wurde, hat Nazi-Lieblingskleidermarke „Thor Steinar“ einen neuen Investor. Und der stammt nicht, wie die Geschäftsführer bisher, aus der Szene. Er ist Araber und sitzt in Dubai. Viele Rechtsextreme reagierten auf die Nachricht verschnupft, berichtet die taz.

In sächsischen Geheege startete die sächsische NPD ihren Wahlkampf mit Konzerten einschlägiger Bands. Rund 400 Neonazis kamen zusammen. 250 Rotenburger protestierten dagegen, berichtet die Sächsische Zeitung.

Kerstin Köditz (Die Linke) warnt bei einer Buchpräsentation vor möglichen Wahlerfolgen der NPD in Thüringen und Sachsen. Gleichzeitig will sie die Rechtsextremen nicht nur an Wahlerfolgen messen: In Sachsen etwas hätten sich die Rechtsextreme geschickt ausgebreitet. Es gäbe „keine Region, die von sich behaupten könne, sie hätte keine Probleme» mit Rechtsextremismus, beichtet Ad-Hoc-News.

Am Wochenende demonstrierten wieder rund 100 Rechtsextreme gegen einen aus der Haft entlassenen Vergewaltiger im nordrhein-westfälischen Heinsberg. Die „Todesstrafe für Kinderschänder“, die die Rechtsextremen fordern, würden sie offenbar auch gern selbst vollziehen. Neonazi Axel Reitz brüllte auf dem Marktplatz: „Wenn wir könnten, wie wir wollten, hätte sich das Problem schnell erledigt“. Das berichtet die Rheinische Post.

Auf einer Konferenz des »Zentralen Arbeitskreises Offensiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus« in ver.di diskutierten Gewerkschafter aus Europa darüber, wie Rassismus und Rechtsextremismus in der Arbeitswelt entgegen gewirkt werden kann. Zuglich berichteten viele Teilnehmende von Bedrohungen durch Neonazis, berichtet das Neue Deutschland.

Nimmt Deutschland an der UN-Konferenz zum Rassismus, „Durban II“ teil? Erst war die Kanzlerin kurz davor, einem Boykott wegen Antisemitismus zuzustimmen. Jetzt zeigt sich die Regierung mit dem geänderten Abschlusspapier zufrieden udn ist doch weiter dabei. Dabei gibt es immer noch mehr als genug Konfliktpotenzial, berichtet die Welt.

Ab morgen stehen in Berlin Udo Voigt und zwei weitere NPD-Funktionäre vor Gericht, weil sie mit einem WM-Planer und Flugblätter eine „Überfremdung“ der Fußball-Nationalmannschaft angeprangert hatten, berichtet der Tagesspiegel.

Die österreichische Anti-Rassismus-Initiative ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) hat festgestellt, dass in Österreich besonders Rassismus in Nachbarschaftskonflikten zunimmt und fordert Aufklärungsarbeit, berichten die Wiener Zeitung und tt.

Anlässlich der Internationalen Woche gegen Rassismus positioniert sich der DFB wieder in deutlichen Aktionen gegen Rassismus. Im Interview mit news.de sagt DFB-Sprecher Harald Stenger: „Wir empfehlen, Zivilcourage zu zeigen.“

In Oranienburg haben am Wochenende 100 Menschen friedlich anlässlich des „Internationalen Tages gegen Rassismus“ demonstriert. Die Veranstaltung war auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus – und der Freude darüber, dass er in der brandenburgischen Stadt abgenommen hat, berichtet die Märkische Allgemeine.

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Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, wie fest verankert die neonazistische Musik-Szene in Thüringen ist: Im Schnitt findet jedes Wochenende ein RechtsRock-Konzert statt, und mit den Open Airs in Themar kamen in der Spitze 6.000 (!) Neonazis aus ganz Europa zum gemeinsamen Feiern nach Thüringen.

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