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Die Liebenfels Kapelle

Geografisch lässt sich die äußert konspirativ wirkende RechtsRock-Band „Die Liebenfels Kapelle“ (oft nur als DLK abgekürzt) dem Raum Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern zuordnen. Sie entstand Mitte der 2000er Jahre als Nachfolgeprojekt der bekannten RechtsRock-Band „Skalinger“. Diese hatte aufgrund ihrer NS-verherrlichenden Inhalte im Laufe ihres Bestehens mehrere Ermittlungsverfahren zu beklagen, weshalb eine Neustrukturierung, bzw. Umbenennung in „Die Liebenfels Kapelle“ stattgefunden haben soll.

 
In dem Song „Deutschland bleibt Deutschland“, der 2005 auf ihrer ersten Veröffentlichung „11. September“ erschien, behandeln die Neonazi-Musiker zudem chauvinistische und geschichts-revisionistische Aspekte. (Quelle: Screenshot Youtube)

Mit ihrem Namen bezieht sich die Band auf den Antisemiten, Ideengeber und Vordenker des Nationalsozialismus, Jörg Lanz von Liebenfels.

Mehrere CDs von insgesamt sechs Veröffentlichungen landeten in Deutschland auf dem Index.

Inhaltlich bezieht sich die Neonazi-Band auf klassische Themen der rechtsextremen Szene. Sie sind rassistisch und NS-verherrlichend. In dem Song „Deutschland bleibt Deutschland“, der 2005 auf ihrer ersten Veröffentlichung „11. September“ erschien, behandeln die Neonazi-Musiker zudem chauvinistische und geschichts-revisionistische Aspekte, nämlich das territoriale Verständnis von Deutschland. So heißt es in dem Song „Deutschland bleibt Deutschland, nicht Zone nicht Kolonie, Kolberg bleibt deutsche Heimat, polnisch war es nie.“ 

Der Ansatz, dass ein großer Teil Polens deutsches Gebiet sei war vor allem in den Neunziger Jahren in der Szene weit verbreitet. Heute propagiert diese – mit Ausnahmen – Geschlossenheit über Grenzen hinweg. Die Ansicht der Rechtsextremen, man müsse die europäische Identität wahren und verteidigen, scheint heute geläufiger. 

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