Unwissenheit oder gezielte Provokation?: Zivilpolizist mit „Thor Steinar“-Kleidung beim Halle-Gedenken
In Köln wurde des antisemitischen Attentats in Halle gedacht. Ein Zivilpolizist erschien in Thor-Steinar-Kleidung.
„Thor Steinar“ ist die ungekrönte Lieblingsmarke der rechtsextremen Szene. Die Kleidungskollektionen der Marke aus dem brandenburgischen Königs Wusterhausen ist ebenso dezent nach außen wie eindeutig nach innen gestaltet. Anfangs war „Thor Steinar“ fast ausschließlich in einschlägigen Naziläden und Versänden zu kaufen. Inzwischen drängt sie auch in Sportgeschäfte. Mit germanischen Runen, völkischer Symbolik, sowie zweideutigen T-Shirt-Aufdrucken, wie „Ski Heil“ oder “ Hausbesuche“ (mit einem Maschinengewehr darunter) machte sich die Marke schnell in der rechtsextremen Szene beliebt.
In Köln wurde des antisemitischen Attentats in Halle gedacht. Ein Zivilpolizist erschien in Thor-Steinar-Kleidung.
In der Dortmunder Innenstadt wurde ein „Thor Steinar“-Laden eröffnet – massive Gegenproteste sind die Folge. Dortmunder Neonazis versuchten im letzten…
Geschäftstüchtige Neonazis verdienen jedes Jahr Millionenbeträge durch den Verkauf von rechtsextremer Musik, Kleidung und Propaganda-Material. Nazi-Läden dienen der örtlichen Szene…
Tiwaz- oder Tyr-Rune, wurde als Kennzeichen einer SS-Freiwilligendivision, Erkennungszeichen der Hitlerjugend und Abzeichen der SA-Reichsführerschulen verwendet. In der Regel strafbar.
Heute Jahresrückblick auf Rechtsextremismus in Hamburg: Hier geht die AfD aus dem Jahr 2017 geschwächt hervor, nach viel zivilgesellschaftlicher Gegenwehr und internen Machtkämpfen. „Thor Steinar“ eröffnet im März einen Laden in Hamburg – und verliert ihn zum Januar 2018 wieder.
Thor Steinar ist eine Modemarke aus dem brandenburgischen Königs Wusterhausen, die in der Neonaziszene äußerst beliebt ist. Dieser Trend kommt…
Dass der modebewusste Nazi von heute nicht unbedingt mit Bomberjacke und Springerstiefeln um die Häuser zieht, sondern aus einem breiten Fundus rechtsextremer Marken schöpfen kann, ist nicht neu. Eine ganz andere Sache ist es allerdings, wenn faschistische Symbole als vermeintlicher Mode-Gag Einzug in den Mainstream finden sollen.
Von Redaktion
Die teilweise Entfremdung von NPD und rechtsextremen Gruppen wirkt sich nicht auf deren Aktivitäten aus: Während die Partei sich mit…
Die Berliner Punkband „Frei Schnauze“ wollte mit einem T-Shirt-Motiv ihre Kritik am deutschtümelnden Rock der Band „Frei.Wild“ äußern. Nun bekam sie ein Abmahnung von der „Südtiroler“ Band, die in der Tradition der „Böhsen Onkelz“ musiziert.
Von Milla Frühling
Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Der MediaTex GmbH, die hinter der bei Rechtsextremen beliebten Modemarke „Thor Steinar“ steht, dürfte das nun noch schwerer fallen als bisher: Sie verlor vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth mit ihrer Klage wegen Markenrechtsverletzung und Verunglimpfung gegen das Satireprojekt „Thor Steinar“.
Von Simone Rafael