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Hähnel (geb. Palau), Stella

Stella Hähnel (Jg. 1972) ist seit Februar 2013 die Kreis­vor­sit­zende der NPD Dah­me­land. Seit Anfang der 1990er Jahre war Hähnel in neonazistischen Frauenorganisationen aktiv. Bei der Bundestagswahl 2013 war Hähnel auf Platz 2 der Landesliste der Brandenburger NPD vertreten. Bei der Brandenburger Landtagswahl kandidierte sie auf Listenplatz 7. Bei der Kommunalwahl für Brandenburg 2014 konnte Hähnel mit 1,4% der Stimmen in den Kreistag von Teltow-Fläming einziehen.

 

Hähnel (vormals Palau) war Beisitzerin im NPD-Bundesvorstand sowie im NPD-Landesvorstand Berlin. Als Pressesprecherin der NPD-Frauenorganisation Ring Nationaler Frauen (RNF) tritt sie offenbar nicht mehr in Erscheinung. Im Jahr 2010 wurde sie als Beisitzerin in den Bundesvorstand des RNF gewählt. Die Berlinerin war bereits in den 1990er Jahren führende Aktivistin im „Skingirl-Freundeskreis Deutschland“ (SFD). Kurz nach der Selbstauflösung des ersten bundesweiten Zusammenschlusses von Frauen aus der Skinheadszene im Herbst 2000 beteiligte sie sich an Gründung der Gemeinschaft Deutscher Frauen (GDF). Die GDF will Frauen aus verschiedenen rechtsextremen Spektren ansprechen. Erklärtes Ziel ist der Aufbau einer „großen Frauenkameradschaft“ und die „Stärkung“ der „nationalen Bewegung durch charakterfeste, selbstbewusste und gebildete Frauen“.

Palau, die seit ihrer Heirat im Dezember 2007 mit dem Berliner NPD-Kader und Liedermacher Jörg Hähnel dessen Nachnamen trägt, schrieb sporadisch in der NPD-Monatszeitung Deutschen Stimme über Kindererziehung und Lebenskonzepte. In einem Deutschlandfunk-Interview kündigte sie an, demnächst ein Kinderbuch zu schreiben, das ein Gegengewicht zum „üblichen `Multikulti-Wahnsinn´ in deutschen Schul- und Kinderbüchern“ darstellen solle. Unverhohlen völkisch-nationalistisch auch ihr Kommentar zum internationalen Frauentag 2008 auf der Website des RNF: ?(…) wir kämpfen für die Zukunft aller deutschen Kinder. Daran denken wir am Frauentag?. Bei der ersten brandenburgischen Regionalkonferenz von NPD-Frauen Anfang 2008 sprach sie über die „Politisierung der Frau“. Themen wie „nationale Familienpolitik“ verbunden mit der Forderung nach einem „Müttergehalt“ für deutsche Frauen stehen auch auf ihrer Agenda.

Seit November 2006 gehört sie als Beisitzerin dem Bundesvorstand der NPD an, zuständig für das Referat Familienpolitik. Bereits im Januar 2000 wurde sie in den Landesvorstand der NPD Berlin-Brandenburg gewählt. Mit Bildung des eigenständigen Berliner NPD-Landesverbandes im Jahr 2003 wurde sie dort Beisitzerin im Vorstand und ist seit einigen Jahren Landespressesprecherin.

Vor ihrer Ehe mit Jörg Hähnel war sie mit dem führenden Berliner Neonaziaktivisten Oliver Schweigert verheiratet und lebte im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Heute wohnt sie in Hohen Neuendorf im Landkreis Oberhavel. Stella Hähnel ist Bankangestellte und hat zwei Kinder. Gerüchten zu folge ist sie nicht mehr mit Jörg Hähnel liiert.

Zum Thema

| Eine SZ-Reportage über Stella Hähnel und die NPD-Frauen

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