Nazi-Parolen und Messer-Drohungen: Chronik rechter und rassistischer Gewalt der Woche
+++ Nazi-Parolen im Regionalzug in Münster +++ Angriff auf Autonomes Zentrum in Sachsen-Anhalt +++ Homofeindliche Beleidigung in Berlin-Spandau +++ Rassistischer Messerangriff in Aachen +++
Rechte Gewalttaten sind „Botschaftstaten“: Sie treffen nicht nur die Opfer, sondern sind auch ein Angriff auf die Gruppe, für die die Opfer stehen. (Quelle: AAS)
Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 15. bis zum 20. Februar.
15. Februar: Abschiebedrohung gegen Bundestagskandidat
In Lünen (Nordrhein-Westfalen) wird der Hammer Bundestagskandidaten der Grünen, Nellie Soumaoro, an einem Infostand seiner Partei rassistisch bedroht. Als ein Mann ihn fragt, woher er komme, antwortet Soumaoro, dass er aus Hamm kommt. Auf die Nachfrage „woher kommen Sie wirklich?“ antwortet er, dass er ursprünglich aus der Republik Guinea kommt. Der Mann droht dem Grünen-Politiker daraufhin: „Nach der Wahl, ab nächster Woche Sonntag – du wirst abgeschoben. Wir brauchen keine Ausländer mehr hier in Deutschland.‘“
Im Regionalzug von Münster nach Rheine (Nordrhein-Westfalen) ruft ein 18-Jähriger mehrfach „Ausländer raus“ und „Sieg Heil“ und spielt das Lied „L’amour toujours“ ab. Gegen den Täter läuft nun ein Verfahren wegen Verwendung verfassungswidriger Symbole und Volksverhetzung.
In Salzwedel (Sachsen-Anhalt) greifen fünf Neonazis das Autonome Zentrum an. Mit Tritten gegen die Tür verschaffen sie sich Zutritt und schleudern Flaschen auf Menschen im Inneren. Nachdem sich die Täter wieder entfernen, werfen sie von außen Wurfgeschosse gegen die Fenster des Zentrums. Außerdem versuchen sie zwei weitere Male, linke Jugendliche außerhalb des Zentrums anzugreifen.
Während eines Basketballspiels der Gladiators in Trier (Rheinland-Pfalz) werden zwei Schwarze Spieler der Kirchheim Knights von einem Zuschauer wiederholt rassistisch beleidigt. Die Polizei nimmt ihn fest.
Im Berliner Stadtteil Spandau wird ein 13-Jähriger an einer Bushaltestelle von einem Mann rassistisch und homofeindlich beleidigt. Der 39-jährige Täter wirde festgenommen, der Staatsschutz ermittelt.
In einer Gaststätte in Coburg (Bayern) wird ein Mitarbeiter von vier männlichen Gästen bedroht. Einer der Männer droht mit einem Messer, das er bei sich tragen würde. Ein zweiter ruft lauthals „Sieg Heil“. Die Männer können entkommen.
17. Februar: Hitlergruß an türkisch-islamischer Gemeinde
An mehreren Orten in Leonberg (Baden-Württemberg) malen Unbekannte rechtsextreme Symboliken und Inhalte auf Wände und Türen. Unter anderem schmieren sie einen Hitlergruß an die Tür der türkisch-islamischen Gemeinde.
17. Februar: Erst rassistische Beleidigung, dann Hund auf Frau gehetzt
Eine Unbekannte beleidigt in Haigerloch (Baden-Württemberg) eine 37-Jährige und deren Kinder rassistisch. Dann hetzt sie ihren Hund auf die Frau. Ein Mann greift ein und verhindert Schlimmeres, indem er den Hund beiseite zieht.
18. Februar: Hakenkreuze und Davidstern auf Gehweg geschmiert
Ein Mann schmiert mit roter Kreide drei Hakenkreuze auf einen Gehweg in Berlin-Mitte. Direkt daneben malt er einen Davidstern auf den Boden. Die Polizei nimmt den Betrunkenen fest.
19. Februar: Rassistische Symbole an Moschee und Schule
Unbekannte beschmieren die Moschee in Sulzbach (Hessen) und eine Schule im zehn Kilometer entfernten Schiffweiler mit Hakenkreuzen und der Parole „Ausländer raus!“.
Nach einem Gedenkzug für die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau in Aachen () brüllt ein Mann in eienm Bus rasitiche Paroen wie „Scheiß-Ausländer!“, „Kanaken!“, „Ihr Missgeburten!“, „Warum haut Ihr nicht ab?!“. Nachdem ein Mann mit Migrationsgeschichte ihn auffordert, damit aufzuhören, sticht der Unbekannte mit einem Cuttermesser nach ihm, schlitzt jedoch glücklicherweise nur die Jacke auf. Der Täter kann unerkannt entkkommen.
20. Februar: Antisemitische Schmierereien nahe Synagoge
In der Nähe der Synagoge in Oldenburg werden antisemitische Parolen entdeckt, an einem Tor steht u.a. der Schriftzug „Vorsicht! Juden!“. Im April 2024 hatte ein 27-Jähriger einen Brandsatz auf die Tür des Gebäudes geworfen.
+++ Bedrohungen gegen Demokratieaktivist*innen +++ Nach Attentat auf dem Weihnachtsmarkt: rassistische Gewalt in Magdeburg +++ Rechtsextremer Drohbrief gegen SPD-Bundestagsabgeordneten +++ Schweinekopf vor Gedenkstätte +++ Angriff auf Flüchtlingsunterkunft in Schmölln +++ Rechte Hetze an Grundschule +++