Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 18. bis zum 23. August.
18. August: Frau in Supermarkt rassistisch attackiert
Ein 42-jähriger Mitarbeiter eines Supermarkts in Berlin-Lichtenberg schlägt einer 37-jährigen Mutter vor ihrer Familie mit der flachen Hand ins Gesicht, zieht sie an den Haaren und schleudert sie zu Boden. „Benimm dich doch mal“, sagt er und lacht. Die anderen Mitarbeiter*innen lachen und sagen, die Familie „soll Platz machen für andere Kunden“. Die Frau geht zu Boden und wird mit Kopf- und Ohrenschmerzen ins Krankenhaus gebracht. Die Betroffene geht von einem rassistischen Motiv aus. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in diesem Supermarkt. Der Mitarbeiter wird entlassen.
https://taz.de/Gewalt-im-Supermarkt/!6105260/
18. August: Antisemitische Parolen bei Palästina-Kundgebung
Demo-Teilnehmer*innen einer pro-palästinensischen Kundgebung vor dem Kanzleramt in Berlin-Tiergarten skandieren „From the river to the sea, Palestine shall be free“ und „Death to the IDF“. Auch der Name des ehemaligen Hamas-Anführers Yahya Sinwar und der Qassam Brigade der Hamas werden wiederholt gerufen.
https://x.com/JFDA_eV/status/1958508856310382888
19. August: Über 20 Hakenkreuze in einer Nacht
Unbekannte besprühen in Leverkusen (Nordrhein-Westfalen) über den Tag verteilt mehr als 20 Strom- und Verteilerkästen mit Hakenkreuzen. Der Staatsschutz ermittelt.
20. August: Kinder rassistisch beleidigt und mit Böller beworfen
Ein 62-jähriger Mann beleidigt zwei 9- und 10-jährige Jungen rassistisch aus dem Fenster seiner Wohnung in Berlin-Hellersdorf. Anschließend wirft er einen Böller vor einen der Jungen, der explodiert und den Zehnjährigen am Bein verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.
20. August: Jugendlicher zeigt Hitlergruß
In einer Fußgängerzone in Geislingen (Baden-Württemberg) zeigt ein 16-Jähriger vor einer Polizeistreife den Hitlergruß. Die Beamten nehmen den Täter fest und übergeben ihn anschließend seiner Mutter.
21. August: Mann beleidigt Polizisten rassistisch
Ein 43-Jähriger mit Hausverbot im Hauptbahnhof Dessau (Sachsen-Anhalt) wird von der Bundespolizei kontrolliert und beleidigt die Beamt*innen massiv rassistisch.
22. August: „Heil Hitler“ an Schulfassade
Unbekannte beschmieren mehrere Schulgebäude in Bremen-Horn-Lehe mit Hakenkreuzen, fremdenfeindlichen Parolen sowie Schriftzügen wie „Heil Hitler“. Der Staatsschutz ermittelt und bittet um Zeug*innenhinweise.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/schmierereien-schule-polizei-100.html
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/35235/6102835
23. August: Zwei Männer queerfeindlich beleidigt und krankenhausreif geprügelt
Eine Gruppe von neun Männern bietet zwei Passanten im Alter von 30 und 37 Jahren in Berlin-Kreuzberg Drogen zum Kauf an. Nachdem die Männer ablehnen und weitergehen, beleidigen die Täter sie queerfeindlich und greifen sie körperlich an. Die Opfer landen mit Verletzungen an Kopf und Oberkörper im Krankenhaus. Der Staatsschutz ermittelt.
23. August: Mann zeigt Hitlergruß in Geschäft
Ein 42-Jähriger zeigt in einem Geschäft in Halle (Sachsen-Anhalt) mehrmals den Hitlergruß und beleidigt Passanten. Die Polizei nimmt ihn in Gewahrsam und ermittelt.
https://dubisthalle.de/category/polizeimeldungen
23. August: Farbattacke auf jüdische Aktivisten in Frankfurt
Teilnehmende des „System Change Camps“ in Frankfurt am Main (Hessen) bedrängen und beschimpfen mehrere jüdische Aktivist*innen, die zuvor Poster der israelischen Geiseln in Gaza aufgehängt hatten. Nach einer verbalen Auseinandersetzung werden die jüdischen Aktivist*innen mit roter Farbe attackiert. Eine Camp-Sprecherin spricht von der Aktion einer Einzelperson.
23. August: Queere Person nach CSD mit Messer bedroht
Drei junge Männer sprechen in Bremen in der Nacht nach dem CSD einen 23-Jährigen an, beleidigen ihn queerfeindlich und bedrohen ihn mit einem Messer. Einer der Täter droht, ihn abzustechen. Danach flüchtet die Gruppe.