Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Verlagsgesellschaft Berg mbH (VGB)

Von|

Programmschwerpunkte:
Neben militärhistorischen Werken und revisionistischen Publikationen finden sich im Angebot auch verschiedene Veröffentlichungen zu aktuellen politischen Themen. Neben diversen Büchern erscheint in der Verlagsgesellschaft Berg mbH auch das Magazin Opposition, das sich als Strategie- und Theorieorgan versteht. Nach Aussagen des Verlages werden „Bücher für die Mehrheit gemacht“, da einer Umfrage zufolge 70% aller Deutschen stolz auf ihr Land seien. „Für diese schweigende Mehrheit verlegen wir Bücher“.

Historischer Überblick:
Die Verlagsgesellschaft Berg (VGB) entstand 1991 aus den vormals selbstständigen Verlagen Druffel, Kurt-Vowinckel und Türmer. Sie wurde vom einschlägig bekannten Dr. Gert Sudholt gegründet, dem ehemaligen Vorsitzenden der Gesellschaft für Freie Publizistik (GFP).
Der Druffel-Verlag wurde 1952 von Helmut und Ursula Sündermann gegründet. Hier erschienen u.a. Memoiren diverser bekannter Personen des 3. Reiches, wie u.a. von Joachim von Ribbentropp oder Hans-Ulrich Rudel. 1972 verstarb Helmut Sündermann und sein Schwiegersohn, Gert Sudholt, führte die Geschäfte des Verlags fort.
1949 wurde der Türmer-Verlag von Herbert Böhme gegründet, der noch 1944 eine Professur für Philosophie an der deutschen Universität Posen übernommen hatte.
Schon in den 20er Jahren wurde der Vowinckel-Verlag von Kurt Vowinckel gegründet. Ebenso wie die anderen Verlage besaß er ein rechtsradikal ausgerichtetes Verlagsprogramm. Der Schwerpunkt der Verlage lag vorwiegend auf revisionistischen Publikationen.
Die VGB gab sich in der Öffentlichkeit gemäßigter. In einer Mitteilung hieß es: „Mit dem hier erstmals vorgelegten Programm der VGB hoffen wir deutlich zu erkennen zu geben, daß wir ? auch wenn wir uns ebenfalls an historischen und zeitgeschichtlichen Schwerpunkten orientieren ? inhaltlich und thematisch andere Wege zu beschreiten gedenken als unsere Vorläufer.“
Seit 1998 erscheint in der VGB das Magazin Opposition. Mit der Zeitschrift soll die „nonkonforme Publizistik in Deutschland“ gestärkt werden und der „authentischen Opposition in der Bundesrepublik“ eine „überparteiliche, aktuelle und garantiert politisch inkorrekte Stimme“ gegeben werden. In der Opposition schreiben u.a. Franz Schönhuber, Reinhold Oberlercher oder Alain de Benoist. Chefredakteur ist der Publizist Karl Richter, ein ehemaliges Mitglied der Burschenschaft Danubia, ehemaliger Chefredakteur der Deutschen Rundschau (Deutsche Liga für Volk und Heimat) und Redaktionsmitglied von Nation & Europa. Opposition versucht eine Art „Spiegel von Rechts“ darzustellen. Es erscheinen Reportagen und Berichte aus der ganzen Welt. Zentrale Themen sind oft „Überfremdung“, Zuwanderung und die „Folgen“ einer multikulturellen Gesellschaft: „Multikulti allenthalben: Aber allzu viel ist ungesund.“ Der Versuch, sich seriös zu geben, scheitert kläglich, wenn z.B. wie fast selbstverständlich das Buch des amerikanischen Rechtsextremisten David Duke, „My Awakening. A Path to Racial Understanding“, besprochen und sehr wohlwollend über Duke geschrieben wird: „Insgesamt bietet ‚My Awakening‘ einen interessanten und beeindruckenden Einblick in das Leben eines von weiten Teilen des politischen Establishments verfemten Politikers. David Duke nimmt in seiner Autobiographie kein Blatt vor den Mund und zeigt dem Leser Details auf, die ihm ansonsten verborgen bleiben (…) Seine Perspektive ist naturgemäß eine amerikanische, doch viele Dinge, die Duke anspricht, können sicherlich auch auf europäische oder deutsche Verhältnisse übertragen werden.“ Auch ist „Multikulti“ im Zweifelsfall daran schuld, wenn es mit einer Fußballmannschaft nicht funktioniert: „Bundesliga-Aufsteiger Energie Cottbus wollte zeigen, wie man den deutschen Fußball aus seiner Misere führt: bei einem Spiel in Bremen präsentierte sich eine Mannschaft mit neun ausländischen Spielern (…) in der Bundesliga dümpeln die Cottbuser nach wie vor auf einem der letzten Pläzte. Ob?s am Multikulti-Rezept liegt?“
Mitglied im Redaktionsteam ist mittlerweile eigenen Angaben zufolge auch Josef Klumb, alias Jay Kay, dem zu Verschwörungstheorien neigenden ehemaligen Sänger der Band Weissglut. Weitere Autoren schreiben auch für Nation & Europa. Inhaltlich handelt es sich bei der Opposition um ein „Parallel-Produkt“ zu Nation & Europa. Die politischen Inhalte der Opposition werden jedoch nicht ganz so offensichtlich wie in der Nation & Europa vermittelt.

Bedeutung:
Vor allem mit der Herausgabe der Opposition versucht der Verlag, ein breiteres Publikum anzusprechen. Mittlerweile konnte sich das Magazin in der rechtsradikalen publizistischen Landschaft etablieren, allerdings nicht so wie ursprünglich geplant. Die Opposition ist weit davon entfernt so etwas wie der angestrebte „Spiegel von Rechts“ zu sein, obwohl das Magazin bundesweit an Kiosken angeboten wird.
Die lange Geschichte der Vorläuferverlage und die durch den Zusammenschluss der Unternehmen erreichte Kontinuität der Publikationen, machen die VGB zu einem bedeutenden Verlag innerhalb der rechtsradikalen Szene mit einschlägigen, im rechtsradikalen Spektrum aktiven Autoren.

Dieser Text ist aus dem Buch Handbuch Rechtsradikalismus, Thomas Grumke und Bernd Wagner (Hrsg.), Leske + Budrich, 2002

Weiterlesen

resch

Resch Verlag

Sitz: Gräfelfing Ursprünglich ein dezidiert ingenieurs- und energietechnischer Verlag, der vom Sohn des Firmengründers aber breiter aufgestellt wurde und seit…

Von|
Eine Plattform der