Weiter zum Inhalt

[Gegenaufklärung_2025] Proprietarismus in Deutschland

Demokratie und Universalismus stehen vor einer beispiellosen Bedrohung. Desinformation dominiert, Verschwörungserzählungen boomen und antidemokratische Narrative finden global immer mehr Gehör. Was treibt die Gegenaufklärung 2.0 an? Antidemokrat*innen global im Jahr 2025? Was eint und trennt sie und wie lässt sich die Regression in den Neo-Feudalismus abwenden? Darum geht es in der Textreihe [Gegenaufklärung 2025]. 

 
Symbolbild (Quelle: Shutterstock 2119930133)

Einen vollständig entfesselten Kapitalismus, ohne Demokratie und gleiche Rechte, dafür mit allmächtigen Milliardären: Proprietarismus ist weltweit auf dem Vormarsch. Im Weißen Haus mit dem Trump-Vertrauten Peter Thiel, in Argentinien mit Präsident Javier Milei. Aber auch in Deutschland gewinnt die Denkrichtung immer mehr Unterstützung. Dafür sorgt ein Netzwerk aus Ökonomen der österreichischen Schule, AfD und antidemokratischen Vordenker*innen. Ein Überblick mit Glossar von Andreas Kemper.


Andreas Kemper ist Autor zahlreicher Bücher, Artikel und Beiträge zu den Themen Klassismus und Bildungsbenachteiligung, organisierter Antifeminismus, AfD und neue Rechte sowie proprietaristische Ideologien und Netzwerke.


Unter Proprietarismus (von proprium, property: Eigentum) wird eine Strömung verstanden, die sich selbst als „libertär“ oder „anarcho-kapitalistisch“ bezeichnet. Mit den Begriffen „libertär“ oder „anarchistisch“ werden Bewegungen vereinnahmt, die traditionell basisdemokratisch, feministisch und proletarisch orientiert sind, der Proprietarismus will das genaue Gegenteil: Demokratie ist für den Proprietarismus nur sinnvoll als „Abstimmung mit dem Geldbeutel”, der Begriff „sozial” sei ein Unwort („Weazel-Word“ nach F. A. Hayek), der Feminismus nur eine moderne Spielart des zu bekämpfenden „Kulturmarxismus“ und sogar der Neoliberalismus ist für Proprietarist*innen eine Form von Sozialismus (Javier Milei), man sehe keinen Unterschied zwischen dem ‚Kommunistischen Manifest‘ von Karl Marx und Friedrich Engels und dem Parteiprogramm der FDP (Hans-Hermann Hoppe). Der Begriff „Libertarismus“ ist für diese Strömung falsch, weil er eine radikale Form von „Liberalismus“ suggeriert – während aber der Liberalismus im Zuge der Aufklärung gegen die Monarchie antrat, propagieren Proprietaristen wie Hoppe und Markus Krall eine Monarchie und sehen sich z.T. als „neoreaktionäre“, „dunkle Aufklärung“ (Curtis Yarvin, dessen Monarchismus auf Hoppe zurückgeht).

Dabei gilt es, verschiedene Ansätze, die oft durcheinandergeworfen werden, zu unterscheiden: Neoliberalismus, Österreichische Schule und Proprietarismus („Rechtslibertarismus”/ „Anarchokapitalismus”). Der Neoliberalismus entstand als Ideologie in den 1930er Jahren und bildete sich organisatorisch in der internationalen Mont Pelerin Society (MPS) ab. In der MPS wurden moderate Ansätze durch radikalere Ansätze wie der Chicago School von Milton Friedman und der Österreichischen Schule an den Rand gedrängt. Tonangebend war damals Friedrich August Hayek, ein Schüler von Ludwig Mises, der ebenfalls Österreicher war. Eine weitere Radikalisierung erfolgte in den 1970er Jahren, als gegen das neoliberale CATO-Institute das proprietaristische Mises-Institute in Alabama gegründet wurde und Hans–Hermann Hoppe später gegen die MPS seine Property and Freedom Society (PFS) gründete.

Proprietarismus will alle gesellschaftlichen Regelungsverhältnisse direkt durch kapitalistische Privatunternehmen ersetzen und strebt die sogenannte „reine Privatrechtsgesellschaft“ (Hans-Hermann Hoppe) an. Die für die Zerschlagung sozialstaatlicher Maßnahmen benutzten Symbole, wie die Kettensäge oder der Ausruf „Afuera!“ von Javier Miliei, werden inzwischen von AfDler*innen wie Marc Jongen und Beatrix von Storch genutzt, während Alice Weidel die AfD als „libertär-konservativ“ bezeichnet. Tomasz M. Froelich, der einstimmig von der Jungen Alternative (JA) für die Wahl zum Europaparlament vorgeschlagen wurde, sprach sich in seinem Buch zur Bildungspolitik für die vollständige Privatisierung aller Bildungseinrichtungen aus und erklärte während einer Diskussion zum Buch, dass man auch an der Playstation lesen lernen könne, es müssten nicht alle Kinder zur Schule gehen. Zugleich stellte er das Verbot von Kinderarbeit in Frage.

Nicht nur in der AfD, auch in der FDP, besonders in den Jugendverbänden und den Naumann-Stiftungen, finden sich proprietaristische Ideen und Vernetzungen.

Auch die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry verwendet intensiv den Schlachtruf „Afuera!“ für ihre neueste Partei „Team Freiheit”. An diesem Team sind neben ihrem Ehemann Marcus Pretzell, der Autor Oliver Gorus und die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar beteiligt. Es wurde in den Medien kritisch gesehen, dass Cotar als Obfrau des Digitalen Ausschusses des Bundestags mitwirkte, da ihr Bruder Alexander Tamas als Tech-Bro (u.a. Beteiligungen an X, Boring Company, SpaceX, Neuralink und xAI) von Elon Musk gilt und zusammen mit ihm an einer misslungenen feindlichen Übernahme von OpenAI (ChatGTP) beteiligt war. Zudem saß sie in der Enquete-Kommission zu Künstlicher Intelligenz im Bundestag.  Konkrete Hinweise einer Kooperation zwischen Tamas und seiner Schwester Cotar liegen nicht vor. „Team Freiheit” will an den Landtagswahlen 2026 teilnehmen.

August Baron von Finck

Das Hauptquartier des Proprietarismus in Deutschland war bis zu seinem Tod 2022 die Firmenzentrale des Milliardärserben August Baron von Finck junior am Promenadenplatz in München. Diese hatte direkte Verbindungen zum Hayek-Club Münsterland, zum proprietaristischen Magazin eigentümlich frei, zur AfD, zur Atlas-Initiative und errichtete mehrere eigene proprietaristische Medienunternehmen sowie das Mises-Institut Deutschland.

August Baron von Finck junior erbte von August Baron von Finck senior, einem Unterstützer Hitlers und Profiteur von Banken-„Arisierungen” ein sehr großes Vermögen – Finck senior war in den 1950er Jahren der reichste Deutsche.

Finck junior begann in den 2010er Jahren über Stephan Ring ein Geflecht von proprietaristischen Medienunternehmen (Amplifier AG, CSC AG, Ventura Conzept GmbH, H. Akston Verlag GmbH) und das Mises-Institut Deutschland aufzubauen. Darüber hinaus schalteten Unternehmen aus dem Finck-Imperium Anzeigen im Magazin eigentümlich frei: Die gesamte Rückseite des Magazins wurde ab 2011 von einer Anzeige der finckschen VermögensManufaktur eingenommen und Degussa Goldhandel schaltete ab 2012 im Innenteil regelmäßig eine ganzseitigen Anzeige.

Thorsten Polleit wurde 2010 Chefökonom bei Degussa Goldhandel und baute noch im selben Jahr in den Räumen der Finck-Zentrale das deutsche Mises-Institut. Vorbild: Das in Alabama, USA, operierende Mises-Institute. Dort war der deutsche Proprietarist Hans-Hermann Hoppe aktiv, der als Vordenker für den Ökonomen Polleit betrachtet werden kann. Der explizite Demokratiefeind Hoppe durfte als Erster einen Vortrag für das Mises-Institut halten. Während einer gemeinsamen Tagung hatten Hoppe und Polleit explizit hervorgehoben, dass ein neoliberaler Minimalstaat nicht das Ziel sei, sondern die komplette Ersetzung aller Staatlichkeit durch Privatunternehmen. Polleits Mises-Institut strebt mit Hoppe die ‚reine Privatrechtsgesellschaft‘ an. Zum Eklat kam es allerdings im Juli 2025. Am 18. August veröffentlichte das Mises-Institute Alabama die Rücktrittserklärung von Hans-Hermann Hoppe, Rolf W. Puster und Jörg Guido Hülsmann vom Beirat des Mises Instituts Deutschland: Miliei sei kein Wissenschaftler, sein Wissen über Ludwig Mises „oberflächlich und fehlerhaft”, der Bevölkerung könne nur geraten werden, seine Wirtschaftsphilosophie nicht für maßgeblich zu halten. Die geplante Verleihung der Mises-Gedächtnis-Medaille an Javier Miliei durch das Mises-Institut Deutschland sei nicht vertretbar.

2019 wurde zudem Markus Krall zum leitenden Geschäftsführer von Degussa Goldhandel ernannt. Krall hatte bereits 2018 während eines Vortrags beim Hayek-Club Münsterland das Projekt ‚Atlas-Initiative‘ vorgestellt, 2019 als gemeinnützigen Verein eingetragen, inzwischen eigenen Angaben nach mit mehreren tausend Mitgliedern. Krall ist der Autor mehrerer Bücher, die eine ‚Bürgerliche Revolution‘ vorhersagen und wünschen. Diese Revolution solle friedlich erfolgen, er räumt aber mit einem Zitat, welches er Thomas Jefferson zuschreibt, ein, dass der Baum der Freiheit hin und wieder mit Blut begossen werden müsse. Ein zentrales Ziel dieser Revolution ist die Abschaffung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts. Wählen solle zukünftig nur noch, wer kein Geld vom Staat erhalte. In Kralls Weltbild findet ein Kampf zwischen Gott und Satan statt, wobei ein sehr weit gefasster Begriff von Sozialismus die Verkörperung Satans darstellt, welcher das von Gott geschenkte Privateigentum zerstören wolle. Krall hatte zeitweise mit dem mutmaßlichen Rechtsterroristen Heinrich XIII. Prinz Reuß zusammengearbeitet, ihm das Gedicht „Ragnarök“ gewidmet und für ihn eine eigene Verfassung nach dem Umsturz ausgearbeitet – eine entsprechende Verfassung findet sich auf mehreren Dutzend Seiten in seinem Buch „Freiheit oder Untergang“.

Auch der Leiter des Hayek-Club Münsterland, Christophe Lünnemann, arbeitete für Degussa Goldhandel als der Leiter der Düsseldorfer Niederlassung. Die rechte Aktivistin Naomi Seibt besuchte bereits als Minderjährige zusammen mit Ihrer Mutter den Hayek-Club Münsterland, gewann dort einen Preis und bezeichnete sich entsprechend als „Anarcho-Kapitalistin“ (Seibt).

Proprietaristische Medien in Deutschland

Das wichtigste deutschsprachige proprietaristische Organ ist das 1998 gegründete Magazin eigentümlich frei von André Lichtschlag. Ein regelmäßiger Kolumnist ist Thorsten Polleit und zwar schon lange vor seiner Zeit bei Degussa Goldhandel. In seinem Lichtschlag-Buchverlag erscheinen Übersetzungen der proprietaristischen Klassiker von Ayn Rand, David Friedman (Sohn des neoliberalen Nobelpreisträgers Milton und Vater von Privatstadtunternehmer Patri Friedman) und Murray M. Rothbard und auch Igor R. Schafarewitschs „Der Todestrieb in der Geschichte. Erscheinungsformen des Sozialismus“. Die Grundthese des Mathematikers, dass der Sozialismus seit Urzeiten die leibliche Verkörperung Satans sei, wurde von Markus Krall übernommen. Auch andere Titel im Verlagsprogramm sind vielsagend: „Schluss mit Demokratie und Pöbelherrschaft“, „Mythos Diskriminierung“, „Sozialismus ist zum Kotzen“, „Die letzte Verteidigungslinie. Mehr Waffen, weniger Angst“.

Einmal jährlich im Winter organisiert „eigentümlich frei“ eine proprietaristische Konferenz auf Usedom. Als Partner wird das schweizerische Blog „Freiheitsfunken“ benannt, dessen Name von einer eigentümlich frei-Kolumne des inzwischen verstorbenen proprietaristischen Vordenkers Roland Baader herrührt. Eine regelmäßige Kolumnistin des „Freiheitsfunkens“ ist die ehemalige Bundestagsabgeordnete (Ex-AfD) Joana Cotar.

Zu nennen wären noch die Internetportale von Frauke Petrys Parteifreund Oliver Gorus, wie bspw. Der Sandwirt. Gorus spricht sich bei X klar gegen das Wahlrecht aus: „Eine sehr gute Idee, die ich auch bei @Markus_Krall gehört habe: Jeder, der Transferleistungen vom Staat beziehen kann, soll die Wahl haben: Entweder Leistungsbezug oder Wahlrecht. Wer auf anderer Leute Kosten lebt, soll nicht über Mittelverwendung mitbestimmen dürfen.“ Auf den Vorwurf, dass dies mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei, antwortete er, er würde das Grundgesetz entsprechend ändern, da das Wahlrecht kein Grundrecht sei.

Aber auch etabliertere Medien wie die Welt vom Axel-Springer-Konzern unterstützen proprietaristische Ideen. Bereits 2006 veröffentlichte die Zeitung einen Artikel von André Lichtschlag mit der Forderung „Entzieht den Nettostaatsprofiteuren das Wahlrecht“ und kurz darauf durfte der spätere AfD-Mitgründer Konrad Adam in der gleichen Zeitung den Wahlrechtsentzug für Sozialhilfempfänger legitimieren: „Das Übergewicht der Passiven lähmt auf die Dauer auch die Aktiven und zerstört den Willen zur Zukunft“. Nicht unproblematisch ist in diesem Zusammenhang, dass Moritz Döpfner, der Sohn des Springer-CEOs Mathias Döpfner, bei Peter Thiel arbeitete und von ihm 50 Millionen Dollar für sein StartUp-Unternehmen als Investition erhielt. Auch der Focus förderte die proprietaristische Ideologie durch die Spiegelung von zahlreichen Artikeln von Thorsten Polleit (damals noch Degussa Goldhandel).

Magazine, die den Proprietarismus unterstützen, in dem sie Menschen wie Markus Krall Raum geben, sind u.a. Tichy’s Einblick oder das Internetportal Achse des Guten. Während Tichy‘ Einblick neben Der Sandwirt, Gorus Media und Atlas-Initiative zu den Einladern zum Bürgergipfel 2024 zählten, gehörte die Achse des Guten zu deren Partnern. Ein neues Magazin in diesem Zusammenhang ist Apollo News. Aufgebaut wurde dieser ursprüngliche Schülerblog durch die Friedrich A. von Hayek Gesellschaft in Kooperation mit der Achse des Guten, die ausgewählte Jugendliche durch deren Redakteur*innen (u.a. Vera Lengsfeld) anleiteten.

Die deutsche Privatstadt-Szene

Wie Proprietarismus ganz praktisch aussehen kann, zeigen sogenannte Privatstädte.

Tatsächlich wurde noch keine Privatstadt im Sinne von eigenen Jurisdiktionen, also Städten, in denen Gesetzgebung, Rechtsprechung und Polizei ausschließlich von Privatunternehmen organisiert wird, umgesetzt. Aber in Honduras entstanden nach dem rechten Putsch einige Privatstadtprojekte mit der proprietaristischen Vorzeigestadt Próspera, an der verschiedene Deutsche beteiligt gewesen sind.

Zum Beispiel der Unternehmer Titus Gebel, der mit seiner Firma Tipolis und der Free Cities Foundation Privatstädte errichten will. Er hatte an einer Investorenkonferenz der TUMint, einer hundertprotzentigen Tochter der Technischen Universität München, für die Privatstadt Próspera teilgenommen. Die TUMint war zudem an der Entwicklung dieser Stadt beteiligt.

Titus Gebels heimliche Pläne zu einer Privatstadt im westafrikanischen Zwergstaat Sao Tome wurden durchkreuzt, nachdem aus Protest das Militärhauptquartier angegriffen und vier Menschen zu Tode geprügelt wurden. Ein weiteres Projekt für eine „autonome Stadt“ befindet sich im islamistischen Staat Brunei. Gebels arbeitet mit Christian Kälin zusammen, der Staatsbürgerschaften an Superreiche vermittelt und nun zusammen mit Gebel privatisierte Städte gründen will in den Regionen, wo Menschen aufgrund der Klimakatastrophe auf der Flucht sind.
Ein weiterer deutscher Akteur in der Privatstadtszene ist Patrik Schumacher, Leiter des renommierten Architekturbüros Zaha Hadid Architects. Schumacher fordert zudem die Abschaffung von Wohngeld und sozialem Wohnungsbau. Er ist an verschiedenen Privatstadtprojekten beteiligt, unter anderem auch in Próspera.

Glossar

Achse des Guten: Intermagazin mit vielen proprietaristischen Beiträgen; baute zusammen mit der Friedrich A. von Hayek Gesellschaft Apollo News auf

Adam, Konrad: ehm. Gründer und Co-Vorsitzender der AfD; unterstützte 2006 argumentativ einen Welt-Artikel von André Lichtschlag zur Abschaffung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts

Alternative für Deutschland: mit Anschubfinanzierung von August von Finck 2013 gegründet; erste Sprecherin war neben Bernd Lucke und Konrad Adam die für Finck arbeitende Proprietaristien Dagmar Metzger; von 2013 bis 2017 war Frauke Petry Co-Vorsitzende; seit 2018 ist Alice Weidel Co-Vorsitzende; ehm. stv. Vorsitzender der Jungen Alternative war Tomasz M. Froelich

Apollo News: proprietaristisches Jugendmagazin, wurde aufgebaut durch eine Kooperation der Friedrich A. von Hayek Gesellschaft und Achse des Guten

Atlas-Initiative: 2019 von Markus Krall gegründeter proprietaristischer Verein

Cotar, Joana: Ex-AfD-Abgeordnete; gründete 2025 u.a. mit Markus Pretzell (Ehemann von Frauke Petry), Oliver Gorus und Don Alphonso die Free Speech Aid; Schwester vom Tech-Investor Alexander Tamas (enge Kooperation mit Elon Musk)

Degussa Goldhandel: 2010 von August von Finck gegründetes Unternehmen; bis zu Fincks Tod arbeiteten dort Proprietaristen wie Thorsten Polleit (Chefökonom), Markus Krall (leitender Geschäftsführer), Christophe Lünnemann (Fillialleiter Düsseldorf)

eigentümlich frei: proprietaristisches Magazin von André Lichtschlag; erhielt von 2011/12 bis kurz nach seinem Tod mehrere ganzseitige Anzeigen aus August von Fincks Firmenimperium; Partner von Freiheitsfunken

Finck, August Baron von: Multimillionärs-Erbe; bis zu seinem Tod diente sein Firmenimperium u.a. zur Verbreitung proprietaristischer Ideologie, insbesondere Degussa Goldhandel; neben Degussa Goldhandel schaltete auch Vermögensmanufaktor ganzseitige Anzeigen in eigentümlich frei; Anschubfinanzierung für die AfD

Freiheitsfunken: Schweizer Internetauftritt, Partner von eigentümlich frei

Friedrich A. von Hayek Gesellschaft: nach dem Rückzug zahlreicher Mitglieder im Jahr 2015 deutlich proprietaristischeres Auftreten; arbeitet mit den regionalen Hayek Clubs zusammen; ab 2019 zusammen mit Achse des Guten Aufbau des Jugendmagazins Apollo News;  die Hayek-Gesellschaft ehrte 2024 den proprietaristischen Präsidenten von Argentinien, Javier Milei, mit einem Preis; Vizepräsident ist Carlos Gebauer

Froelich, Tomasz M.: AfD-Europaabgeordneter; fordert in seinem Buch ‘Bildungsvielfalt statt Bildungseinfalt’ die Abschaffung aller staatlich finanzierter Bildung.

Gebauer, Carlos: Vize-Präsident der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft

Gebel, Titus: gründete die Privatstadtfirma Tipolis und die Free Cities Foundation; ist an mehreren Privatstadtprojekten in Honduras beteiligt, u.a. an Próspera; ein Privatstadtprojekt in Sao Tome scheiterte nach dem Tod von vier Einheimischen; aktuelle Privatstadtprojekte sind in Brunei und zusammen mit dem „Passhändler“ Christian Kälin (privatisierte Klimamigranten-Städte) geplant

Gorus, Oliver: gibt mit seinen Unternehmen Gorus Campus Der Sandwirt heraus; arbeitet eng mit Markus Krall zusammen und fordert wie er die Abschaffung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts; baut zusammen mit Frauke Petry das Team Freiheit auf; gründete mit Ex-AfDler*innen Markus Pretzell und  Joana Cotar die Free Speech Aid.

Gorus Media / Gorus Campus: Unternehmen von Oliver Gorus; über Gorus Media läuft die Website von Team Freiheit

Hayek-Clubs: regionale neoliberale bis proprietaristische Clubs, die der Friedrich A. von Hayek Gesellschaft nahe stehen;  im Hayek-Club Münsterland, dessen Chef Lünnemann Filialleiter bei Degussa Goldhandel, war stellte Markus Krall erstmals seine Atlas-Initiative vor; HC Münsterland ehrte die damalige Schülerin Naomi Seibt

Krall, Markus: Vorsitzender der Atlas-Initiative; fordert eine Revolution zur Abschaffung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts; ehem. Geschäftsführer von Degussa Goldhandel

Lichtschlag, André: Gründer und Herausgeber des proprietaristischen Magazins eigentümlich frei

Lünnemann, Christophe: Leiter des Hayek-Clubs Münsterland und ehm. Filialleiter von Degussa Goldhandel Düsseldorf

Metzger, Dagmar: arbeitete für August von Finck; bezeichnete sich beim Mises- Institut als „Libertäre“; war erste Co-Sprecherin und danach jahrelang Pressesprecherin für die AfD

Mises-Institut Deutschland: wurde in der Firmenzentrale und mit finanzieller Unterstützung von Degussa Goldhandel mit Thorsten Polleit als Vorsitzendem gegründet

Petry, Frauke: ehem. Vorsitzende der AfD; trat 2024/25 oft mit Markus Krall auf; sammelt über Team Freiheit Verbündete, um mit einer Liste an Landeswahlkämpfen 2026 teilzunehmen

Próspera: Privatstadtprojekt in Honduras; beteiligt sind oder waren die Deutschen Titus Gebel und Patrik Schumacher

Sandwirt: Internetportal von Oliver Gorus

Schumacher, Patrik: Chef des Architekturbüros Zaha Hadid Architects; fordert die proprietaristische Umgestaltung der Gesellschaft; beteiligt an Próspera

Tank, Andreas: proprietaristischer Youtuber (“Der rosaroter Panzer”), der als der “Meme-Lord” auch bei Telegram und dem Freiheitsfunken aktiv ist.

Team Freiheit: proprietaristisches Sammelbecken für eine Wahlkampfliste von Frauke Petry; Mitorganisator ist Oliver Gorus

Weidel, Alice: AfD-Vorsitzende; bezeichnete im Gespräch mit Elon Musk die AfD als “libertär-konservativ”

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für alle zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sind immer frei verfügbar und verschwinden nie hinter einer Paywall. Dafür brauchen wir aber auch deine Hilfe.
Bitte unterstütze unseren Journalismus, du hilfst damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

[Gegenaufklärung 2025]

[Gegenaufklärung 2025] Was hilft gegen Verschwörungserzählungen aus dem Weißen Haus?

„Es braucht eine realistische Haltung, was und wen Faktenchecks erreichen können, und wen nicht.“ Katharina Nocun im Interview.

Von
[Gegenaufklärung 2025]

[Gegenaufklärung 2025] Pronatalismus als rechtsextremer Geburtenkult

Das Weiße Haus rückt zunehmend eine pronatalistische Agenda in den Fokus – angefeuert von Elon Musk, gestützt von libertären und rechtsextremen Kreisen.

Von
[Gegenaufklärung 2025]

[Gegenaufklärung 2025] Cyberlibertarismus gegen liberale Demokratien

Wie eine krude Ideologie aus den Kindertagen des Internets es bis ins Weiße Haus geschafft hat.

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.