Überblick: Berlin und Wien – Was passiert bei „Querdenken“?
Demonstrationen in Wien und Berlin – immer dabei: Rechtsextreme und Verschwörungsgläubige.
Während Holocaustleugner*innen bestreiten, dass es den Holocaust, also den durch die Nationalsozialist*innen organisierten Massenmord an 6 Millionen Jüdinnen und Juden in Europa überhaupt gegeben hat, verharmlosen Holocaust-Relativierer*innen den NS-Völkermord, indem sie vorgeblich Details und Intentionen infrage stellen. Einige geben sich dabei einen pseudointellektuellen Anstrich. Holocaustrelativierung setzt den Holocaust mit anderen Massenverbrechen oder Massensterben gleich, um eine moralische Gleichwertigkeit zu behaupten. Dazu gehören Argumentationen wie „Die Alliierten hätten die Singularität des Holocaust konstruiert, um von eigenen Verbrechen abzulenken und Kritik daran zu tabuisieren“ – dazu gehört die Bezeichnung der Luftangriffe auf Dresden als „Bombenholocaust“. Antisemitismus spielt eine große Rolle: So vertreten viele Holocaustleugner*innen etwa, der Holocaust sei „erfunden“ worden, um den Staat Israel zu schaffen und angebliche Eroberungsziele im Nahen Osten zu rechtfertigen. Holocaustleugnung ist eine Straftat, Holocaustrelativierung erst in massiveren Fällen.
Demonstrationen in Wien und Berlin – immer dabei: Rechtsextreme und Verschwörungsgläubige.
Die Bundes-AfD postet ein Bild zum Holocaustgedenken auf Facebook. Ihre Fans dort erweisen sich als nicht gerade aufgeschlossen für diese Idee.
Tausende Coronaleugner*innen und Verschwörungsfans demonstrieren am 18. November 2020 in Berlin gegen eine Reform des Infektionsschutzgesetz im Bundestag – trotz mehrerer Demoverbote. Auch Rechtsextreme sind vor Ort. Nur mit viel Mühe kann die Polizei die Demo wieder auflösen.
Wenn Menschen sich gekränkt fühlen, weil die Wehrmacht in einem wissenschaftlichen Band über ihre Verbrechen nicht in einem guten Licht…
Der ehemalige NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt finanzierte mit EU-Mitteln in Höhe von knapp 35.000 Euro sechs Newsletter: Auf einer Titelseite wird die Freilassung der verurteilten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck gefordert. Auch NS-Verherrlicher kommen ausführlich zu Wort. Herausgegeben wurden die Newsletter im Verlag des militanten Neonazis Thorsten Heise.
75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es immer weniger Zeitzeug*innen und die historische Vermittlung wird zunehmend abstrakter. Zugleich…
Die „NachDenkSeiten“ haben einen Aufsatz veröffentlicht, der die Covid19-Maßnahmen der Bundesregierung mit der Rassenhygiene der Nationalsozialisten vergleicht.
Dass im Deutschrap frauenverachtende Texte weit verbreitet sind, wissen wir nicht erst seitdem nicht zu beneidende Spiegel-Redakteure sich 30.000 Liedtexte angeschaut haben. Überhaupt scheint Deutschrap eher selten progressiven politischen Einstellungen anzuhängen. Die Skandale der letzten Monate um Protagonisten der Szene, die Verschwörungsmythen rund um Covid-19 verbreiteten, zeigten das überdeutlich. Trotzdem ist das nur die halbe Wahrheit. Es gibt auch Protagonist*innen, die sich seit Jahren gegen Verschwörungsmythen positionieren und für progressive Politiken einstehen.
Zehntausende haben in Berlin gegen eine eingebildete „Corona-Diktatur“ demonstriert. Die Erzählung von „besorgten Bürger*innen“ lässt sich spätestens jetzt nicht mehr aufrechterhalten.
Am Wochenende hat der Kölner Ableger der radikalen Tierschutzorganisation „Animal Rebellion Köln“ an mehreren Kölner Brunnen vorgeblich für Tierschutz demonstriert. Sie besprühten die Brunnen mit Parolen wie „animals bleed for human greed“ und färbten das Wasser rot ein. Betroffen war auch der Löwenbrunnen vor dem Lern- und Gedenkort Jawne.