Die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ (IB) sieht sich gerne selbst als Avantgarde der sogenannten „neuen“ Rechten. Rassismus, Antifeminismus und reaktionäre Ideen sind wesentlich in ihrer Ideologie, lediglich versehen mit einem hippen Instagram-Filter und feschen Frisuren.
In Halle brodelt es, seit die rechtsextremen „Identitären“ ein Schulungszentrum aufbauen. Die Anwohner werden bedroht, sie haben eine Initiative gegründet. Verfassungsschutz, Universität und die FDP-nahe Naumann-Stiftung diskutieren über den richtigen Umgang. Ein antifaschistisches Bündnis veranstaltet Vortragsreihen und ruft zu Demonstrationen auf. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde das Haus des hallensischen IB-Ablegers „Kontrakultur“ von Unbekannten mit Buttersäure und Steinen angegriffen.
Das erste Mal seit zehn Jahren war der neurechte Antaios-Verlag wieder auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Im Vorfeld bot die Messeleitung uns, der Amadeu Antonio Stiftung, einen Stand direkt gegenüber des rechten Verlags an, um den Rassisten nicht unwidersprochen den Raum zu überlassen. Die Strategie der Neuen Rechten und der „Identitären Bewegung“ ist es, sich bei allem als Opfer und gleichzeitig als Gewinner darzustellen, ganz gleich, ob dies der Wirklichkeit entspricht. So auch auf der Frankfurter Buchmesse. Da wir der Neuen Rechten nicht die Deutungshoheit überlassen wollen, hier nun unsere Einschätzung der Messetage.
Die Berichterstattung um die Frankfurter Buchmesse mit rund 7.000 Ausstellenden aus der ganzen Welt, dreht sich zu großen Teilen um den einen kleinen Stand der sogenannten „neuen Rechten“. Von rechts ist man sich noch nicht ganz sicher, ob man triumphiert hat oder vielmehr Märtyrer der Meinungsfreiheit ist. Am Ende ist es aber egal: Die Öffentlichkeit, die sie wollten, haben sie bekommen.
Antifeminismus ist in der Neuen Rechten weit verbreitet. Mit dem Blog “radikal feminin” wollen zwei junge Frauen gegen Feminismus und den sogenannten Gender-Wahn eintreten und die klassischen Rollenbilder von Mann und Frau rehabilitieren.
Wahlkampf: Björn Höcke: „Vorsicht! Presse da!“ +++ Alice Weidel: „Nur Zäune garantieren Freiheit“ +++ AfD macht Wahlkampf gegen Homo- und Transsexuelle +++ Streit in der AfD: Alle gegen Petry, Petry gegen Höcke +++ Provokationen, Skandale und Urteile: „Özoguz entsorgen“ – AfD-Vize will sich nicht entschuldigen +++ AfD-Kontakte zu Rechtsextremen bestätigt +++ AfD Hessen: Hauskauf für die Identitären +++ Meineid-Verdacht: Was Frauke Petry jetzt droht +++ Erika Steinbach erklärt per Anzeige, warum sie AfD wählt +++ AfD-Politiker überwies 40 Euro als Spende an die NPD +++ Informationen über und Strategien gegen Rechtspopulismus: Zentralrat der Muslime: „Die AfD ist eine antimuslimische Partei“ +++ Sammelband beleuchtet Antisemitismus und Nationalismus von AfD und FPÖ +++ Er war „Haiders Schatten“ und erfolgreicher Rechtspopulist – heute erklärt er die perfiden Tricks +++ Demagogen: „Alle sprechen vom ‚Volk‘, das von ‚der Elite‘ unterdrückt wird +++ Wikipedia-Kopie mit rechter Weltsicht +++ Drag Queens gegen Rechtspopulismus: „Wenn einer von euch AfD wählt, schmink ich euch kaputt“ +++ Wie Pepe der Frosch Rassist wurde
Das neonazistische „FSN.tv“ um die beiden Moderatoren Patrick Schröder („H8“) und Daniel Franz („Vendetta“) auf der einen Seite und der NS-Rapper „MaKss Damage“ (alias Julian Fritsch) auf der anderen tragen ihren internen Streit über die künftige Strategie der Neonazi-Szene offen aus. Beide Seiten liefern spannende, tiefe Einblicke in die extreme Rechte.
Ein rechtsterroristischer Anschlag kostet in den USA eine 32-jährige Demonstrantin das Leben. Wie reagiert die rechtsextremen Szene? Und warum gab es „Identitären“-Schilde auf der „Unite the Right“-Demonstration?
Für die extreme Rechte in den USA gelten die „Identitären“ als große Hoffnung für Europa. Die rechtsextremen Europäer werden gefördert wo es nur geht. Wahrscheinlich auch mit Geld.
Von Stefan Lauer
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