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Monatsüberblick Islamfeindlichkeit – November 2017

Security-Mitarbeiter verprügelt muslimische Kundin +++ Muslimin greift in Streit ein – Gehirnerschütterung +++ Orientalischer Märchenspielplatz erntet Shitstorm +++ Jahrelang wollten die Rechten den Islam als Feindbild etablieren – warum sie es erst jetzt geschafft haben +++ Islamfeindlichkeit in Bayern: Markus Rinderspacher (SPD) warnt vor negativen Stimmungen in Bayern +++ „Muslime sind nicht die neuen Juden“ +++ Migrantenorganisationen fordern mehr politische Mitsprache +++ Wieder mehr Hassverbrechen in den USA +++ Islamfeindliche Trump-Tweets: „Der Präsident sollte sich schämen“

 
Martin Sellner ("Identitäre Bewegung Österreich") und Pegida-Gründer Lutz Bachmann zusammen auf der islamfeindlichen IB-Demo in Berlin. (Quelle: AAS)

Security-Mitarbeiter verprügelt muslimische Kundin

In Wien wurde eine Kundin vom Security-Mitarbeiter der Müller-Filiale verprügelt und beschimpft. Die Drogeriemarktkette widerspricht. Eine vermutlich islamfeindliche Straftat liegt vor. Die Polizei ermittelt. (IslamiQ)

Muslimin greift in Streit ein – Gehirnerschütterung

In Österreich erlitt eine junge Muslimin eine Gehirnerschütterung, da sie zuvor einen Streit zwischen zwei Männern beschwichtigen wollte. Bei dem Streit sollen islamfeindliche und rassistische Äußerungen gefallen sein. (IslamiQ)

Orientalischer Märchenspielplatz erntet Shitstorm

Eine Bedrohung für das Abendland? Ein orientalischer Märchenspielplatz in Berlin-Neukölln sorgte im Internet für islamfeindliche Reaktionen. Die Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey findet die Diskussion absurd. (IslamiQ)

Jahrelang wollten die Rechten den Islam als Feindbild etablieren – warum sie es erst jetzt geschafft haben

Burgunder und Bikini statt Burka. Auf Wortspiele wie diese setzt die AfD im Bundestagswahlkampf 2017. Offenbar tragen derlei antiislamische Slogans und Positionen wesentlich zum Wahlerfolg der Partei bei. In einer Umfrage von Infratest dimap für die ARD-Wahlanalyse stimmen 92 % der befragten AfD-Wählerinnen und -Wähler folgender Aussage zu: „Ich mache mir große Sorgen, dass der Einfluss des Islam in Deutschland zu stark wird.“ Damit gelingt der AfD, woran andere rechte Parteien in Deutschland in den Jahrzehnten zuvor regelmäßig gescheitert waren – mit antiislamischen Kampagnen Wahlerfolge zu erzielen. Warum klappt das jetzt bei der AfD? (Huffington Post)

Islamfeindlichkeit in Bayern: Markus Rinderspacher (SPD) warnt vor negativen Stimmungen in Bayern

In Bayern ist die Zahl islamfeindlicher Aktionen im laufenden Jahr zwar deutlich geringer als 2016 – insgesamt liegt das Niveau aber weiterhin deutlich über früheren Jahren. Nach Angaben des Innenministeriums wurden für 2017 bislang 119 islamfeindliche Aufmärsche registriert, 2016 waren es am Ende gar 219. Zum Vergleich: 2011 verzeichnete die Polizei im gesamten Freistaat gerade einmal 8 vergleichbare Aktionen. Prozentual bedeutet dies von 2011 bis 2016 ein Plus von 2600 Prozent. (Merkur)

„Muslime sind nicht die neuen Juden“

Wolfgang Benz ist renommierter Historiker und Antisemitismusforscher. Im IslamiQ-Interview erklärt er, warum der Bundestagseinzug der AfD einen Demokratieverlust für Deutschland bedeuten kann, welche Parallelen die AfD zur NSDAP aufweist und ob Vergleiche dieser Art passend sind. (IslamiQ)

Migrantenorganisationen fordern mehr politische Mitsprache

Beim aktuellen Bundeskongress von Migrantenorganisationen fordern Vertreter mehr politische Mitsprache und kritisieren den Anstieg von Rassismus und Islamfeindlichkeit. (IslamiQ)

Wieder mehr Hassverbrechen in den USA

Laut den Daten der Bundespolizei FBI seien islamfeindliche und antisemitische Übergriffe in den USA im Vergleich zu den Vorjahren drastisch gestiegen. Auch in Deutschland stieg diese Zahl zuletzt deutlich an. (IslamiQ)

Islamfeindliche Trump-Tweets: „Der Präsident sollte sich schämen“

Mit scharfer Kritik haben britische Politiker auf die Verbreitung islamfeindlicher Videos durch Donald Trump reagiert. Auch Regierungschefin Theresa May distanzierte sich deutlich.

Mit der Verbreitung islamfeindlicher Videos von britischen Rechtsextremisten hat der amerikanische Präsident Donald Trump große Empörung ausgelöst. Trump teilte die Videos am Mittwoch kommentarlos über Twitter. Selbst die sonst eher Amerika-freundliche Regierung in London verurteilte dies scharf. Auch britische und amerikanische Abgeordnete machten ihrer Empörung Luft. Die rechtsextremistische Gruppierung Britain First, die die Videos auch verbreitet hatte, dankte Trump hingegen. (SpiegelFAZ)

 

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