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Rechtsaußen-Demonstrationen Wenig Personal, viel Gegenwehr

Schmachvolles Demo-Wochenende für Rechtsextreme: 10.000 protestieren gegen verschwindend kleine Kundgebungen von „Pro NRW“ und NPD im Ruhrgebiet; der personell auch nicht üppig bestückte Nazi-Aufmarsch in Lübeck wurde erfolgreich blockiert.

 

Das „islamkritische Aktionwochenende“ von „Pro NRW“ offenbart vor allem deren schlechte personelle Ausstattung: Sprach „Pro“-Chef Markus Beisicht im Vorfeld vollmundig von „1.000“ geplanten Teilnehmern bei „Sternmarsch“ nach Duisburg-Marxloh, fanden sich lediglich 150 Menschen beim „Höhepunkt“ des „Pro NRW“-Wochenendes ein – und standen so rund 10.000 Gegendemonstrantinnen und -demonstranten gegenüber. Schon am Freitag musste „Pro NRW“ die geplanten Teilnehmer ihrer „Mahnwachen“ im gesamten Ruhrgebiet halbieren: Angemeldet waren je 60 Teilnehmer, geschafft haben es nur 30-40 Männer und Frauen, vor Moscheen in Oberhausen, Essen, Mühlheim, Herten, Gelsenkirchen, Duisburg und Bochum, jeweils erwartet von einem vielfachen an Gegendemonstranten. Auch der „Programmparteitag, den „Pro NRW“ am Samstag auf Schloss Horst in Gelsenkirchen abhielt, stieß auf so ausführliche Proteste, dass die rund 180 Teilnehmenden auf den Hintereingang angewiesen waren.

Der NPD ging es übrigens personell kaum besser: 50 Anhänger standen 800 Gegendemonstranten am Hauptbahnhof in Duisburg gegenüber, am Sonntag bekam die NPD 200 Mitdemonstranten zusammen.

Das Demo-Wochenende im Ruhrgebiet

Oberhausen am Freitag:
33 „Pro NRW“-Demonstranten bei „Mahnwache“, 400 Gegendemonstranten versperrten den Weg (DerWesten (II)).

Mühlheim am Freitag:
32 orientlierungslose „Pro NRW“-Demonstranten, einige hundert bunte Gegendemonstranten – launige Reportage (DerWesten).

Essen am Freitag:
Nur etwa 30 „Pro NRW“-Sympathisanten halten bei Dauerregen in Essen-Katernberg eingeweichte Pappschilder in den Himmel. Etwa 500 Gegendemonstranten machten sich über die „Rassismus-Touristen“ lustig (auf dem Weg aus Mühlheim verfahren und Unfall gebaut) (ShortNews, DerWesten).

Bochum am Freitag:
30 „Pro NRW“-Anhänger, 50 Gegendemonstranten, die bei einem Blockadeversuch mit der Polizei rangelten, 150 Gegendemonstranten aus dem Wohnumfeld der Moschee (DerWesten).


Fotos von der „Pro NRW“-„Mahnwache“ und Gegenaktivitäten in Gelsenkirchen bei DerWesten.de

Herten und Gelsenkirchen am Freitag:
39 nasse „Pro NRW“-Rundfahrer stießen auf Proteste (in Herten 50 Gegendemonstranten) (DerWesten, bei der Demo in der Stadt 500 (Presseservice Herten); Fotos aus Gelsenkirchen und Text bei DerWesten).


Fotos
vom „Pro NRW“-„Programmparteitag“ auf Schloss Horst in Gelsenkirchen und von Gegenaktivitäten bei DerWesten.de

Gelsenkirchen am Samstag:
180 Teilnehmer beim „Pro NRW“-„Parteitag“ auf Schloss Horst – die offiziell keine Rassisten sein wollten. 140 Gegendemonstranten blockierten eine Stunde lang die Zufahrt, „Pro NRW“ musste den Hintereingang nehmen. 350 Gegendemonstranten protestierten mit Demo. (DerWesten, Fotostrecke, Presse-Portal).


Fotos von der NPD-Kundgebung in Duisburg und Gegenprotesten bei DerWesten.de

Duisburg am Samstag:
50 Anhänger bei NPD-Kundgebung am Duisburger Hauptbahnhof, dazu 800 Gegendemonstranten (Rheinische Post mit Fotos von der NPD-Demo, Junge Welt, Fotos und Text bei DerWesten).


Fotos von der „Pro NRW“-Demonstration und Gegenaktivitäten auf DerWesten.de


Fotos von der „Pro NRW“-Demonstration und Gegenaktivitäten in der Rheinischen Post.


Fotos von der NPD-Demonstration in Duisburg bei ruhrbarone.de

Duisburg am Sonntag:
150 „Pro NRW“-Anhänger wollten zur Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh (angekündigt hatte die Partei zuletzt 1.000!), bekamen sie aber nur von weitem zu sehen. Eine Gegenblockade der „Pro NRW“-Demonstration wurde von der Polizei aufgelöst. Die NPD marschierte mit rund 200 Personen durch Duisburg, auch hier blockieren 700 Gegendemonstranten die Route und wurden geräumt. 10.000 Gegendemonstranten sorgten dafür, dass sie lauter waren als die Redebeiträge der Islamfeinde. (DerWesten mit vielen Fotos, target=“new“Stuttgarter Zeitung, Rheinische Post (mit Fotos), Junge Welt).
Im „Elisenhof“ feierten Tausende ein Volksfest trotz Regen, bis es zur Gegenüberstellung mit den rechtsextremen Demos kam (DerWesten, Endstation rechts (Reportage), Fotos bei ruhrbarone.de).

Lübeck


Fotos aus Lübeck auf Endstation rechts


Fotos aus Lübeck bei den Lübecker Nachrichten

Auch in Lübeck wollten 160 Rechtsextreme marschieren, kamen aber nicht weit. Nach einer Zwischenkundgebung ließ die Polizei die Veranstaltung der „Freien Nationalisten“ Lübeck beenden – die weitere Demonstrationsstrecke war von gut 500 Gegendemonstranten blockiert (Endstation rechts). Insgesamt gingen rund 3.000 Menschen gegen die Neonazis auf die Straße (Lübecker Nachrichten ).


Video zu Neuruppin vom RBB

Last but not least: Auch in Neuruppin gingen 2.000 Menschen auf die Straße und feierten ein Demokratiefest (Märkische Allgemeine, RBB).

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