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Rechtsextreme Frauen – die Gefahr in unserer Mitte

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(Quelle: KA)

Sie öffnet die Tür, sie lacht, sie reicht dir die Hand. Dann beugt sie sich hinunter, zur Katze, die ihr um die Beine streicht, sie fährt ihr kurz übers Fell und erzählt, dass sie keine Blutwurst mehr essen könne, seit sie als Kind erlebt habe, wie auf dem Hof ihrer Großeltern Schweine geschlachtet wurden, „einfach so, mit dem Bolzenschussgerät“. Die Stimme von Iris Niemeyer, 33, Diplomsozialpädagogin, klingt dabei wie die einer Frau, die viel diskutiert und ebenso viel raucht, sie trägt Pferdeschwanz und Baggypants, im Regal stehen Bücher über Pädagogik, Soziologie und Philosophie. Und dann lehnt da noch, im untersten Fach, ein gelber Ringordner mit drei schwarzen Buchstaben: N-P-D. „Ja, da bin ich Mitglied“, sagt Iris Niemeyer und lächelt freundlich. „Ist doch nicht verboten, oder?

„Die hat uns einfach total verarscht!“ Marita Wolff, 30, Rheinländerin, blond, kräftige Stimme, ausgewaschene Jeans, schleudert den Satz in die Stille des Büros im Jugendzentrum Rheine-Mesum, er klingt nach Kampfansage und Kapitulation zugleich, und die Kollegen Matthias Fischer und Uli Hermeling schweigen und nicken. Es ist ein lauer Nachmittag, sie sitzen zu dritt am Konferenztisch, unten lachen und kreischen die Kinder, doch hier oben ist es ruhig. So wie im Herbst letzten Jahres. Auch damals hatten sie sich hier versammelt, verstört, aufgebracht und doch mit der leisen Hoffnung, alles sei vielleicht nur ein Irrtum. Zuvor war da Matthias Fischer ins Zimmer gelaufen und hatte gesagt: „Wir haben ein Riesenproblem.“

Honorarkraft in der Jugendbetreuung mit NPD-Parteibuch

Das Problem waren ein paar Fotos, die per E-Mail gekommen waren. Eine Frau mit Pferdeschwanz war darauf zu sehen, mal steht sie an einem Stand des „Rings Nationaler Frauen“, einer Unterorganisation der NPD, mal marschiert sie in einer Neonazi-Demonstration. „Wir sind ein Volk des Geistes, aber mit einer eisernen Faust“, steht weiß auf schwarzen Bannern, geschrieben in Frakturschrift. Die Frau, daran gab es keinen Zweifel, war Iris Niemeyer. Dieselbe Iris, die seit einem halben Jahr als Honorarkraft die Kinder im Jugendzentrum betreute, die mit ihnen spielte und bastelte und nebenbei ihre Diplomarbeit in Sozialpädagogik schrieb, die zu allen freundlich war, engagiert, unkompliziert. Aber eben auch seit Jahren aktiv in der rechtsextremen Szene von Nordrhein-Westfalen. Diese andere Seite war ihnen bisher unbekannt: eine Aktivistin, die mit kahl geschorenen Kameradschaftlern durch die Straßen zieht und die „Überfremdung“ Deutschlands anprangert, die die Gleichheit von Mann und Frau als „Gleichschaltung“ ablehnt und ein Parteiprogramm billigt, das das Asylrecht abschaffen und die Todesstrafe einführen will.

„Nie hätte ich die mit so was in Verbindung gebracht“, sagt Marita Wolff. „Mit ihren langen Haaren, dem Nasenring und dem Tattoo sah Iris ja eher linksalternativ aus.“ Sie schüttelt den Kopf: „Aber genau das war eben unser Fehlschluss.“ Sie sind Grundschullehrerinnen, engagierte Mütter, Elternvertreterinnen Von Frauen wie Iris Niemeyer hört man in letzter Zeit häufiger. Da unterrichtet die Hamburger Grundschullehrerin Karin Schmutzler jahrelang an staatlichen Schulen – und engagiert sich in ihrer Freizeit für die „Heimattreue Deutsche Jugend“, eine Neonazi-Organisation, die Kinder in Zeltlagern militärisch drillt und ihnen eine „heimat- und volksbewusste Einstellung“ vermitteln will. Da kümmert sich die Berlinerin Stella Palau im Familienzentrum Hohen Neuendorf um Kleinkinder und deren Mütter – und gründet nebenbei die NPD-Organisation „Ring Nationaler Frauen“, um Frauen an die Partei heranzuführen. Und in Mecklenburg-Vorpommern lassen sich die Gattinnen rechtsextremer Funktionäre, etwa des Vorsitzenden der NPD-Landtagsfraktion Udo Pastörs oder des „Freie Deutsche“-Gründers Jürgen Witt, an den Schulen ihrer Kinder zu Elternvertreterinnen wählen – während sie am Wochenende ihre Männer bei der Organisation von Szene-Konzerten unterstützen oder selbst „nationale“ Trödelmärkte und Kinderfeste veranstalten.

Strategie: „In die Mitte des Volkes“

Das Doppelleben, so scheint es, hat System: Immer ist da eine Frau, die sich engagiert, für Kinder und ihre Mütter, besonders gern in Regionen, in denen sonst keiner Lust auf Ehrenämter hat. Und stets hat sie noch ein zweites Gesicht, ein zweites Leben, in dem sie mit Feuereifer für „Volksgemeinschaft“ und gegen „Fremdländer“ kämpft. Getreu der Parole, die der NPD-Ideologe Jürgen Gansel vor zwei Jahren als neue Parteistrategie ausgab: „In die Mitte des Volkes“ solle die NPD marschieren. Durch das Engagement in Dorfgemeinschaften, Elternbeiräten und Vereinen sollten die Parteimitglieder zu den Menschen Vertrauen aufbauen, sich als sympathische und interessierte Mitbürger präsentieren – um so bei den Kommunalwahlen mehr Stimmen zu bekommen.

Perfekte Bannerträgerinnen

Die Frauen gelten dabei als perfekte Bannerträger: Weil sie zwar genauso extrem denken wie die männlichen Parteigenossen, es aber oft sanfter und unverfänglicher formulieren. Weil sie ihre Ehemänner und Freunde auf Dorffesten sehr wohl zum „Negerklatschen“ aufhetzen, sich nach außen aber als Menschenfreundinnen präsentieren. Und das Vertrauen ihrer bürgerlichen Umwelt so viel leichter wecken als ein stiernackiger Skinhead. „Die Frauen werden gern vorgeschickt, weil das imagefördernd ist“, sagt die Politikwissenschaftlerin Renate Bitzan, die sich schon seit längerer Zeit mit rechtsextremen Frauen beschäftigt. Willenlose Köder seien sie deshalb aber noch lange nicht: „Die machen das schon aus eigenen Stücken.“ Die Soziologin Michaela Köttig, die in ihrer Doktorarbeit die Biografien rechtsextremer Frauen untersucht hat, geht sogar noch weiter: „Unter den Frauen in der rechten Szene gibt es eine neue Strategie: Sie wollen die nächste Generation formen. Deshalb werden sie Erzieherinnen oder Lehrerinnen. Sie studieren Jura, um rechte Straftäter zu verteidigen. Oder sie bewerben sich als ehrenamtliche Schöffinnen, um Gerichtsurteile zu beeinflussen.“

Neonazi-Frauen sind in der Mitte der Gesellschaft

Köder oder Strategin? Vielleicht ist die Antwort darauf gar nicht so wichtig. Fest steht: Frauen aus der rechtsextremen Szene begegnen uns immer öfter dort, wo wir sie am wenigsten erwarten – in unserer Mitte. Und wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Denn auch wenn sie beim Elternabend nur übers Wetter plaudern und im Jugendheim mit den Kindern Osterhasen basteln – an anderen Tagen verteilen sie vielleicht Flugblätter, auf denen „Kriminelle Ausländer raus“ steht, das Wort „Kriminelle“ aber so klein gedruckt ist, dass man es fast immer überliest. Sie organisieren Konzerte, bei denen „Deutschland den Deutschen!“ gebrüllt wird. Oder betreuen Internetforen, in denen sich die Mitglieder mit „Heil!“ begrüßen. Sicher, illegal ist das nicht. Genauso wenig wie eine Mitgliedschaft in der NPD. Sollte es uns trotzdem stören? Sollten wir Angst haben, weil sie sich um unsere Kinder kümmern und ihnen dabei vielleicht das eigene Weltbild vermitteln können? Sollten wir protestieren? Oder geht es uns nichts an, weil man trennen sollte zwischen Mensch und Meinung? Trennen zwischen Mensch und Meinung?

Auch in Coppengrave, einer 800-Einwohner-Gemeinde südlich von Hildesheim, stellten sich diese Fragen. Seit Jahren wohnen hier die Rieflings, er ist Kameradschaftsführer und wegen Körperverletzung vorbestraft, sie engagiert sich in der rechtsextremen „Gemeinschaft Deutscher Frauen“. Gemeinsam haben sie zwei Kinder, die im örtlichen Sportverein angemeldet sind. Im Herbst 2006 begann Ricarda Riefling, als stellvertretende Leiterin der Schwimmabteilung ehrenamtlich für den Verein zu arbeiten, sie fuhr die Kinder zum Schwimmen und beaufsichtigte sie dort. Nebenbei hielt sie weiter Hetzreden auf Neonazi-Veranstaltungen. Zum Beispiel im Februar 2007 beim Kameradschaftsaufmarsch in Hildesheim. Mehrere tausend Gegendemonstranten waren damals anwesend, die Veranstaltung ging durch die Presse, und spätestens seit diesem Tag wusste die Region: Ricarda Riefling ist eine der führenden Rechtsextremen Niedersachsens. Doch im TSV Coppengrave blieb alles wie gehabt. Erst als der NDR im Herbst 2007 über ihre Vereinstätigkeit berichtete, der Druck der Öffentlichkeit wuchs, bat der Vorstand sie, ihr Amt niederzulegen.

Schweigen in einem Ort

Offen über die Rieflings sprechen mag in Coppengrave kaum einer. „Dazu möchte ich keinen Kommentar abgeben“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Ewald, SPD, als sie den Namen hört, und legt den Hörer auf die Gabel. „Aber nichts zitieren“, bitten die, die sich dennoch zum Gespräch überreden lassen. Schließlich erklärt der Vereinsvorsitzende Ehrhard Ziemke knapp, im Ort selbst sei die Familie nie politisch in Erscheinung getreten, weswegen man sich mit ihren rechtsextremen Aktivitäten auch nie beschäftigt habe. Hatte er wegen Ricarda Rieflings Kontakt zu den Vereinskindern nie ein mulmiges Gefühl? „Auch dort waren die Rieflings in keinster Weise politisch aktiv.“

Protest im anderen Ort

„Nein, das lässt sich eben nicht voneinander trennen!“, sagt dagegen Marita Wolff vom Jugendzentrum Rheine-Mesum. Als sie und ihre Kollegen erfuhren, dass ihre Mitarbeiterin Iris Niemeyer NPD-Aktivistin war, entschieden sie sich deshalb gegen das Schweigen. Und für den Protest. Noch am selben Abend stellten sie die junge Frau zur Rede. Wie soll denn deine weitere Arbeit hier funktionieren?, fragten sie sie. „Wir sind ein katholisches Jugendzentrum, ausländische Kinder gehen bei uns ein und aus!“

Zwischen Job und Politik könne sie eine Grenze ziehen, beteuerte die NPD-Frau. Das eine habe doch mit dem anderen nichts zu tun. Eine Grenze ziehen? „Das war uns eindeutig zu riskant“, erklärt Marita Wolff. „Wer rechtsextrem ist, hat ein ganz bestimmtes Weltbild. Und die Schere zwischen diesem Weltbild und dem, was wir als Jugendzentrum vermitteln wollen, also: Gewaltfreiheit, Demokratie, Unterstützung von Schwächeren – diese Schere ist einfach zu groß.“ Eine knappe Stunde diskutierten sie damals mit Iris Niemeyer. Wenn du dich von dieser Partei distanzierst, bot man an, können wir noch mal über alles reden. Sie lehnte ab. Wie sie denn ernsthaft glauben könne, dass die Ausländer an allem schuld seien? Ihr habt einfach überhaupt keine Ahnung, sagte sie. Irgendwann wurde nicht mehr diskutiert, es prallten nur noch unvereinbare Standpunkte aufeinander. Da musste die NPD-Frau ihre Schlüssel beim Team abgeben.

Die Rechtsextreme findet die Kündigung „faschistoid“

Wenn Iris Niemeyer ihre Version der Geschichte erzählt, klingt das wie eine Mischung aus Verschwörungskrimi und Märtyrer-Epos. „Faschistoid“ sei die Kündigung gewesen, sagt sie einerseits, und ihre Stimme klingt hart. „Eine bewusst vollzogene Ausgrenzung.“ Dahinter stecke sicher der Verfassungsschutz, man wolle sie wohl zu einem Aussteigerprogramm drängen. „Doch das grenzt für mich an Verrat, an Hochverrat!“ Dann wird sie wieder leiser, weicher, erzählt wie „ungerecht behandelt“ sie sich fühle, sie habe doch versucht, der „Neutralitätspflicht“ nachzukommen, obwohl das „natürlich schwierig“ gewesen sei. In ähnlichem Ton spricht sie auch später über das „Müttergehalt“ der NPD, für das sie sich als Vorsitzende des NPD-Ortsvereins einsetzen will: 1000 Euro netto pro Monat für jede Frau, die für die Betreuung ihrer Kinder zu Hause bleibt. Und man spürt, wie die eigenen Gefühle ins Schlingern geraten: Klingt das nicht fast so, als würde eine CSU-Politikerin das Betreuungsgeld anpreisen? Vielleicht ist die NPD ja doch nur eine besonders radikale Variante der bürgerlichen Rechten und Iris Niemeyer eine Frau, die eigentlich keinem etwas Böses will? Doch dann erklärt sie, wie das Müttergehalt finanziert werden soll: „Wenn unsere Gelder nur noch an Deutsche gezahlt würden, wäre das machbar.“ Im Klartext: Ausländer sollen aus unserem Sozialsystem geschmissen werden, egal, wie lange sie vorher in die Kassen eingezahlt haben.

Keine unschuldigen kleinen Mädchen

„Diese Frauen mit unschuldigen kleinen Mädchen gleichzusetzen, die nicht wissen, was sie tun, ist ein fataler Irrtum“, sagt die Rechtsextremismus-Expertin Michaela Köttig. Die Kündigung durch das Jugendzentrum Rheine findet sie deshalb richtig. Als Pädagogin habe Iris Niemeyer so viel Einfluss auf die Entwicklung der Kinder gehabt, dass es naiv sei zu glauben, sie hätte diesen nicht irgendwann genutzt – und sei es unbewusst. Aus diesem Grund plädiert die Politikwissenschaftlerin Renate Bitzan sogar dafür, in sozialen Einrichtungen, Schulen oder Vereinen von vornherein klarzustellen, dass von den Mitarbeitern ein Bekenntnis zu Demokratie und Menschenrechten erwartet werde. „Dann kann später zumindest keiner behaupten, er habe davon nichts gewusst.“

Bekenntnis zu Demokratie und Menschenrechten gefordert

Kompliziert wird es so oder so. Einen Tag nach dem Rauswurf von Iris Niemeyer klingelte im Jugendzentrum das Telefon. Es war Iris Niemeyer. Gegen die Kündigung werde sie gerichtlich vorgehen, sagte sie, sie habe sich bei der sächsischen NPD-Fraktion informiert, so ginge es nicht, die NPD sei schließlich eine legale Partei. Punkt. Im Jugendzentrum musste man erst mal schlucken. Standen sie mit ihren Argumenten nicht auf der richtigen Seite? „Rechtlich gesehen nicht unbedingt“, sagt der Anwalt Jörg Klüter, der das Jugendzentrum im Fall Iris Niemeyer vertrat. „Die Mitgliedschaft in einer nicht verbotenen Partei ist für sich allein kein Kündigungsgrund.“ Weitere Punkte müssten hinzukommen. Etwa der Verdacht, die Mitarbeiterin könne ihr Gedankengut in ihre Arbeit als Erzieherin einfließen lassen. Oder der gestörte Betriebsfrieden. Mit solchen Bedenken hätte auch das Jugendzentrum gute Chancen gehabt, das Verfahren zu gewinnen, glaubt er. Doch so weit kam es gar nicht. Schon beim ersten Gerichtstermin einigte man sich auf einen Vergleich: Iris Niemeyer bekam das noch ausstehende Monatshonorar ausgezahlt und sah von weiteren Beschwerden ab. Irgendwann wurden die Mitarbeiter des Jugendzentrums auch nicht mehr in rechten Internetforen bedroht.

Verbote ersetzen keinen Mut

Nach dem Gespräch mit Jörg Klüter erscheint ein NPD-Verbot mehr als naheliegend. Doch würde es das eigentliche Problem lösen? Würde es uns tatsächlich die Scheu nehmen, auch dann genau hinzuhören, nachzuhaken, gegenzuhalten, wenn das die allgemeine Harmonie, das kuschelige Miteinander stören könnte? Wer geigt schon der sonst so netten Tennispartnerin die Meinung, wenn die sich nach dem zweiten Bier plötzlich über „die schleichende Überfremdung Deutschlands“ beklagt? Und wer traut sich, die Grillparty zu verlassen, weil die Gastgeberin auf einmal anfängt, Witze über Juden zu reißen? Dabei wäre Flaggezeigen oft gar nicht so schwer: Fragen, wie der andere darauf kommt. Sagen, was man selber denkt. Oder demonstrativ aufstehen und gehen. Vielleicht sind es deshalb gar nicht so sehr die wilden Argumentationsketten, die nach dem Treffen mit Iris Niemeyer am längsten im Gedächtnis bleiben, nicht ihre düstere Weltsicht, nicht ihre Wut auf die, die sich ihr in den Weg stellen. Sondern ein einzelner Satz. Er fiel erst gegen Ende des Besuchs, eher nebenbei. Und hallt dennoch Wochen später nach: „Wenn ich später mal Kinder habe“, lautet der Satz, „dann werde ich sie natürlich nach meinen Werten erziehen.“ Aufstehen und gehen können die nicht.

Frauen und Rechtsextremismus: Zahlen und Fakten

Tonangebend in der rechten Szene sind die Männer, der Frauenanteil in rechtsextremen Parteien beträgt nur rund 20 Prozent, im Bundesvorstand der NPD sind gerade mal zwei Frauen. Jede siebte Deutsche kann sich jedoch laut einer Emnid-Emfrage von 2007 vorstellen, eine Partei rechts von CDU/CSU zu wählen. Bei den Männern ist es noch nicht einmal jeder zehnte. Seit Ende der 1990er Jahre gründen rechtsextreme Frauen verstärkt eigene Organisationen wie die „Gemeinschaft Deutscher Frauen“ (GDF) oder den zur NPD gehörenden „Ring Nationaler Frauen“ (RNF), sie engagieren sich in neonazistischen „Mädelringen“ oder übernehmen politische Ämter. Weil sie nach außen harmloser wirken als die Männer, übernehmen sie in der Szene oft PR-Aufgaben oder den Kontakt zu Behörden. So wurde die Neonazi-Demonstration am 1. Mai 2008 in Hamburg von einer Frau angemeldet. Infos und Hilfe: Vereine und Kommunen, die Probleme mit Rechtsextremisten haben, können sich an die „Gesellschaft Demokratische Kultur“ in Berlin wenden (Tel. 030/912 07 93 , www.zentrum-demokratische-kultur.de). 

Dieser Text wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von „Brigitte„, Ausgabe 17/08.

Aktualisiert 28.05.2018

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