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Rechtsextreme Musik Sonderkommando Dirlewanger (SKD)

SKD (für „Sonderkommando Dirlewanger“) war eine 2005 in Gotha gegründete Rechtsrock-Band, die dem nationalsozialistischen, rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist. Die Band löste sich 2015 auf.

 
Ausschnitt aus einem Albumcover von "Sonderkommando Dirlewanger (SKD)" (Quelle: Screenshot)

Der Bandname nimmt positiven Bezug auf den im Nationalsozialismus 1934 rechtskräftig wegen der Vergewaltigung von Kindern verurteilten Oskar Dirlewanger. Dirlewangers SS-Sonderkommando beging im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront zahllose Kriegsverbrechen, beteiligte sich an Übergriffen auf jüdische Häftlinge in Konzentrationslagern und war an der Niederschlagung des Warschauer Aufstands beteiligt.

Die Bandmitglieder spielten schon vorher in einschlägigen Rechtsrock-Gruppen aus Thüringen wie Blutstahl, Kampfgeschwader und Bataillon. Erste Konzerte gab es ab 2005.

Vor einem Konzert in Bayern wurde der damalige Sänger wegen eines rassistischen, gewalttätigen Übergriffs festgenommen.

2007 erschien eine Split-CD mit „Project Germanic Friendship“ (ein Projekt mit Mitgliedern der schwedischen Bands Asynja und Ferox und einem Mitglied von SKD) mit dem Titel Europa – Nation – Revolution. Die Texte beider Gruppen sind nationalistisch. Die Band steht dem in Deutschland verbotenen Netzwerk Blood and Honour nahe und beteiligte sich an dem Sampler Blood & Honour – Voices of Solidarity 2 unter anderem mit dem Titel „Führer Adolf“.

2008 wurde die CD „Eisern und stolz“ veröffentlicht. Auf dem Cover ist ein Hakenkreuz und eine Walther P88 abgebildet. Einige Liedtexte handeln von der Verbundenheit zur deutschen Heimat und nationalsozialistischen Vergangenheit, andere dagegen rufen zu Hass und Gewalt gegen Ausländer, Juden und politisch links stehende auf. Eines der Lieder äußert sich lobend über den bewaffneten Kampf der Taliban. Eine Coverversion des „Die Ärzte“-Liedes Zu spät mit verändertem Text ist ebenfalls enthalten. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indizierte den Tonträger, der angeblich nur für den Verkauf im Ausland bestimmt war.

Nach kurzen Auflösungsgerüchten aufgrund der Haftstrafe des Sängers und internen Streitigkeiten erschien 2009 das nächste Album Grüße von oben mit neuem Sänger. 2012 trugen SKD einen Song zu einer Solidaritäts-CD für NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben bei.

2015 löste sich die Band auf.

Im Jahr 2011 veröffentlichte die aus dem Raum Gotha (Thüringen) stammende Nazi-Band “TreueOrden” ihre erste CD mit dem Titel “SA Voran” – und dem Deutschland verbotenen Symbol der historischen NS-Organisation “Sturmabteilung” (SA) auf der Hülle. Die Band kann als Nachfolge- bzw. Nebenprojekt der 2005 ins Leben gerufenen Gothaer Band “Sonderkommando Dirlewanger” (SKD) gesehen werden. Schlagzeuger sowohl bei SKD als auch bei “TreueOrden” wer der Thüringer Neonazi Thomas Wagner, der auch bei der Organisation von Rechtsrock-Konzerten in Thüringen eine tragende Rolle spielte und Mitglied der Neonazi-Bruderschaft „Turonen/Garde 20“ war.

Unter dem Label “Hausgemeinschaft Jonastal” mietete sich der Personenkreis um Wagner im Raum Gotha zuerst in Crawinkel und dann in Ballstädt in Immobilien ein. Dieser gewalttätige Personenzusammenschluss war es auch, der im Februar 2014 eine Kirmesgesellschaft in Ballstädt brutalst überfiel. Wagner wurde im “Ballstädt-Prozess” im April 2017 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Wagner und zehn weitere Verurteilte legten Revision ein. Unter ihnen sind auch ein SKD-Mitglied und der Bassist von “TreueOrden”.

(vgl. Don’t call it music).

 

vgl: http://oireszene.blogsport.de/2010/02/21/skd-gotha/

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