Weiter zum Inhalt

Absurd

Die Neonazistische Black-Metal-Band wurde 1992 gegründet. „Absurd“ starteten als Schülerband mit satanistischen Texten in Thüringen. Als „Satansmörder“ kam die Band in die Schlagzeilen, nachdem sie einen Mitschüler brutal ermordet hatten. 1994 wurden zwei Mitglieder der Band, darunter Hendrik Möbus, deswegen verurteilt.

 
Ausschnitt aus einem Albumcover von "Absurd

Auf dem Cover ihres Demotapes ist der Grabstein des Opfers mit dem Hinweis „murdered by horde Absurd“ abgebildet. 1998 wurde Möbus vorzeitig auf Bewährung entlassen. Im gleichen Jahr erschien die CD „Asgardsrei“ auf dem Plattenlabel „IG Farben Produktion“ und wurde zum Kultalbum der NS-Black Metal-Szene . Das Album behandelt neben Black-Metal-typischen Themen auch offensive neonazistische Ideologie. Der Song „Germanien über alles“ ist eine Hymne auf die SS: „In den Divisionen Wiking und Nordland waren geeint, unsre Ahnen unerschütterlich für das Reich gegen den Feind. Ihre Ehre die hieß Treue, in den Adern floss ein arisch Blut“. Nach weiteren Verfahren setzte sich Möbus aus Angst vor einer neuen Haftstrafe in die USA ab und fand auf dem Gelände der Neonazi-Organisation „Nationale Alliance“ Unterschlupf. Er wurde dort festgenommen und schließlich nach Deutschland abgeschoben. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß. Während der Gefängnisaufenthalte von Hendrik Möbus übernahm dessen älterer Bruder Ronald die Band. Dazu kam Sven Zimper an der Gitarre, der unter dem Pseudonym „Unhold“ bereits bei der NSBM-Band „Luror“ spielte und bis heute das rechtslastige Black Metal-Label „World Terror Committee“ betreibt.

„Absurd“ gilt – gerade durch ihre „Authentizität“ wegen des Mordes am Anfang der Bandgeschichte – als populärste Band des nationalsozialistischen Black Metal (NSBM) in Deutschland. Zwischenzeitlich erschienen sechs Alben und die Band gab unter anderem in Finnland und den USA Konzerte. Obwohl sie 2008 unter Hinweis auf den verstärkten Druck der Sicherheitsbehörden ihre Aktivitäten (vermeintlich) einstellten, beantragten sie 2009 ein Patent für ihr Logo. Dies wurde abgelehnt.

Weitere Veröffentlichungen von „Absurd“ folgten über Hendrik Möbus NSBM-Label „Darker Than Black Records“, letztmalig in 2015 mit der Live-Aufnahme „Live & Raw in the North“.2012 erfolgte der letzte bekannte Auftritt von „Absurd“ in alter Besetzung, d.h. mit Ronald Möbus und Sven Zimper, in der Nähe von Mailand, Italien. 2017 strukturierte sich „Absurd“  komplett neu, wobei Hendrik Möbus seit dem am Gesang steht. Die restlichen Posten wurden durch Musiker aus den NSBM-Bands „Barad Dür“ (Thüringen), „Noxia“ (NRW) und „Der Stürmer“ (Griechenland) besetzt, mit denen Möbus im Dezember 2017 erstmalig im ukrainischen Kiew auftrat. Weitere Auftritte von „Absurd“ in der neuen Besetzung sollen folgen.

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für alle zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sind immer frei verfügbar und verschwinden nie hinter einer Paywall. Dafür brauchen wir aber auch deine Hilfe.
Bitte unterstütze unseren Journalismus, du hilfst damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

Themar 2019-07-05 (662)

Rechtsrock Neonazi-Festival wird zum Reinfall – Unsere Bilder aus Themar

Eigentlich sollte am vergangenen Wochenende in Themar das größte Rechtsrock-Konzert des Jahres stattfinden – das wurde die NPD-Veranstaltung „Tage der nationalen Bewegung 2“ nicht. Die Teilnehmerzahl blieb hinter den Erwartungen zurück, genauso wie die Stimmung der Neonazis. Unsere Bilder vom Wochenende.

Von
Raven zum Holocaust? In Teilen der Techno-Szene wird die Shoah relativiert

Rechtsextremer Techno Auschwitz auf der Tanzfläche

DJs produzieren Tracks mit Titeln wie Auschwitz, Gas Chamber und Holocaust, die auf Musikdiensten wie Beatport zu kaufen sind. In Teilen der Techno-Szene sind auch Bezüge auf rechtsextreme Gruppen zu finden.

Von
2018-09-04-konz-tit

65.000 Menschen zeigen in Chemnitz Wir sind viel mehr

Auch wenn Rechtsextreme ständig behaupten sie seien das Volk, bewiesen am Montagabend Zehntausende, dass wir immer noch in der deutlichen Überzahl sind. Der Abend hat aber auch gezeigt, wie schwierig die Situation in Chemnitz ist.

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.