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Handlungsempfehlungen Wie umgehen mit „Reichsbürgern“

Sie lehnen die Bundesrepublik und das Grundgesetz ab: Sogenannte „Reichsbürger“ und Souveränist*innen. Besonders gefährlich macht sie ihre Affinität zu Waffen. Wie also umgehen mit „Reichsbürgern“?

 
Je stärker Sympathisant*innen sozial isoliert werden, desto größer die Gefahr, dass sie komplett ins Milieu abgleiten (Quelle: KA)

 

Von Melanie Hermann und Jan Rathje aus der Broschüre „„Reichsbürger“ – Fragen und Antworten“

 

 Teil 1: Fragen und Antworten: Was sind „Reichsbürger“?

 

Wie sollte man auf „Reichsbürger“ und Souveränist*innen reagieren?

Es bringt in der Regel nichts, sich auf inhaltliche Diskussionen einzulassen. Bei einem aggressiven Redeschwall, der immer wieder juristische Passagen und historische Versatzstücke  einbaut, blickt irgendwann niemand mehr durch. Ist das Weltbild einmal geschlossen, können Sie nur noch verhindern, dass die entsprechende Person es weiterverbreitet. Widersprechen Sie und wenden Sie sich dabei an Mitlesende/Zuhörende. Suchen Sie sich dazu Verbündete, mit denen Sie gemeinsam eine Strategie entwickeln können. Suchen Sie bei Bedarf Beratungsstellen in Ihrer Nähe auf. Erstatten Sie Anzeige, wenn es zu Rechtsbrüchen kommt.

 

Warum sollten wir mit Sympathisant*innen im persönlichen Umfeld trotzdem in Kontakt bleiben?

Je stärker Sympathisant*innen sozial isoliert werden, desto größer die Gefahr, dass sie komplett ins Milieu abgleiten. So lange jemand aus Ihrem Umfeld zwar mit Ideen der Souveränist*innen sympathisiert, aber noch offen für Gespräche ist, suchen Sie diese. Zweifel und kritische Nachfragen können unter Umständen verhindern, dass sich die Ideen zu einem geschlossenen Weltbild verdichten. In einem persönlichen Vertrauensverhältnis haben Sie die Möglichkeit, Widersprüche zu benennen und gemeinsam über Zweifel zu sprechen. Erwarten Sie kein sofortiges Umdenken – gegenseitiges Zuhören und Respekt sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Diese Gespräche sollten nicht in der Öffentlichkeit stattfinden.

 

Wer kann mich im Umgang mit „Reichsbürgern“ unterstützen?

Es gibt in jeder größeren Stadt Beratungsstellen, die Sie in Bezug auf „Reichsbürger“ und Souveränist*innen beraten können. Sollten Sie in einer ländlichen Gegend leben, kontaktieren Sie eines der Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus – die suchen Sie persönlich auf und unterstützen Sie bei allen weiteren Schritten. Geben Sie Propagandamaterial gerne an diese Beratungsstellen oder das zuständige Landesamt für Verfassungsschutz weiter. Wenn Sie bedroht oder beleidigt werden, sowie auch bei anderen Rechtsbrüchen, wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

 

Gibt es „Reichsbürger“ auch in  anderen Ländern?

„Reichsbürger“ sind schon eine deutsche Besonderheit. Ähnliche Gruppierungen existieren auch in Österreich und der Schweiz. Weltweit verbreiteter ist dagegen der Souveränismus. Die Ideologie der »sovereign citizens« (souveränen Bürger) entstand in den USA und verbreitete sich von dort aus in andere Länder. Leider gibt es bisher nur wenige Erkenntnisse, in welchen Ländern sich ähnliche Milieus wie in den USA und  Deutschland gebildet haben.

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