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Hass im Netz Bestehende Beratungsstellen und -strukturen besser nutzen und stärken

Offener Brief von gegen Hate Speech engagierten NGOs an die Justizministerkonferenz: Bestehende Beratungsstrukturen stärken, statt immer neue, oft nur kurzfristig finanzierte Projekte zu schaffen!

 
(Quelle: Pixabay / Nile)

Der offene Brief, den der Digitalbereich der Amadeu Antonio Stiftung mitgezeichnet hat:

Anlässlich der aktuellen Investigativrecherchen der Redaktion Jan Böhmermanns zu Hasskriminalität im Netz, forderte der Vorsitzende der Justizministerkonferenz, Georg Eisenreich, am 2. Juni im Rahmen der Justizminister*innen-Konferenz aus Bund und Ländern eine neue Beratungsstelle, um Betroffenen von Hass im Netz zu helfen.

Als Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Beratungsstellen stimmen wir zu, dass Beratungsstellen bedeutende Instanzen für den Umgang mit Hetze und Gewalt im digitalen Raum sind. Jedoch möchten wir hiermit darauf hinweisen, dass bestehende, auch regionale Strukturen unbedingt gestärkt werden sollten, anstatt eine neue zentrale Beratungsstelle zu schaffen. Aktuell gibt es eine Vielzahl aktiver Beratungsstellen in Deutschland. Sie alle leisten für von Hass betroffene Menschen einen wichtigen Beitrag mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Nur einige von ihnen nennen wir hier.

Wir fordern:

  • intensivierte Zusammenarbeit öffentlicher Behörden (z.B. Justiz, Polizei, …) mit vorhandenen Expertisen rund um Beratung zu Hassphänomenen im Netz
  • die Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Expert*innen und Organisationen in politische Entscheidungsprozesse zu diesem Thema,
  • die Stärkung von zivilgesellschaftlichen Beratungsstellen durch zielgerichtete Finanzierungen,
  • die Unterscheidung zwischen der Arbeit von Beratungs- und Meldestellen

anstatt der Schaffung einer neuen Beratungsstelle.

Unterzeichner*innen:

Das NETTZ gGmbH

HateAid gGmbH

Amadeu Antonio Stiftung

FRIEDA Frauenzentrum

FrauenComputerZentrumBerlin e.V.

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt e.V.

 

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