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Lexikon: Antisemitismus

Unter dem Begriff „Antisemitismus“ kann man „die Gesamtheit judenfeindlicher Äußerungen, Tendenzen, Ressentiments, Haltungen und Handlungen unabhängig von ihren religiösen, rassistischen, sozialen oder sonstigen Motiven“ fassen. Antisemitismus zeigt sich in verschiedenen Formen, er ist wandelbar und manchmal nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Gemeinsam ist den Erscheinungsformen, dass sie nichts mit dem tatsächlichen Verhalten, Handeln oder Dasein von Jüdinnen und Juden zu tun haben, sondern eine Projektion der Antisemitinnen und Antisemiten sind. So wird Jüdinnen und Juden die Verantwortung für gesellschaftliche Probleme, Konflikte und Ängste von Seiten der Mehrheitsgesellschaft zugeschoben. Deshalb nennt der Philosoph und Sozialforscher Theodor W. Adorno den Antisemitismus auch treffend „das Gerücht über die Juden“.

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Antisemitische Querfronten

Antisemitismus ist und bleibt aktuell. „Alle verharren schweigend im Reden. Und doch ist er da, genau wie immer, dieser Antisemitismus aus dem Gefühl.“ Dabei befindet er sich auf Wanderschaft zwischen rechts-Mitte-links und erzeugt spannungsreiche Querfronten.

Ein Kommentar von Anetta Kahane

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Wo ist eigentlich die „Ostküste“?

Rechtsextreme wollen ihre Ideologie im Denken der gesellschaftlichen Mehrheit verankern, die NPD hat sogar explizit einen „Kampf um die Köpfe“ ausgerufen. Ein beliebtes – und oft perfides – Mittel dafür sind gezielte Sprachschöpfungen: Begriffe wie „Asylbetrüger“, „Schuldkult“, „USrael“ oder „inländerfreundlich“ sind jedenfalls keine harmlosen Wortspiele.

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Was ist Antisemitismus?

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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Europa „Europäische Mentalität: Wir machen die Schotten dicht“

Internationale Professoren erforschten unter Projektleitung von Andreas Zick und Beate Küpper von der Universität Bielefeld die Verbreitung von Vorurteilen und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in acht europäischen Ländern. Gerade Islamfeindlichkeit traf auf hohe Zustimmung. Aber was heißt das für unser Leben? Andreas Zick kommentiert die Ergebnisse im Interview.

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„Aktionswochen gegen Antisemitismus 2009“ starten mit prominenter Unterstützung

Im November organisiert die Amadeu Antonio Stiftung „Aktionswochen gegen Antisemitismus“. In diesem Jahr gehören 231 Verstaltungen in 75 Orten in ganz Deutschland zum Programm. Ziel ist, wie es Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow auf der Pressekonferenz zum Auftakt formulierte, das antisemtische „Süppchen, das der Deutsche gerne kocht und verspeist“, gemeinsam zu „versalzen“.

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