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Rechtsextremismus in den USA – White Supremacy eint alles

„Unite The Right“ hieß die Demonstration in Charlottesville, Virginia, die aktuell das Augenmerk der Welt auf Rechtsextremismus in Amerika lenkt. Der Titel verrät, dass es (auch) in Amerika nicht immer weit her ist mit der Einigkeit in der rechtsextremen Szene. Doch es gibt immer Themen, die die Hassgruppen vereinen. In Amerika ist das der Ruf nach „White Supremacy“. Rassismus und Antisemitismus spielen hier eine noch größerer Rolle als in Europa. Eine Übersicht zu Hassverbrechen und Hassgruppen.

 
Gegendemonstration in Charlottesville, Virginia am 13.08.2017 (Quelle: www.flickr.com / Eden, Janine and Jim / CC BY 2.0)

 

 

Auch Teile des amerikanische Rechtsextremismus beziehen sich auf den deutschen Nationalsozialismus, doch wichtiger und verbindender ist aus der Geschichte des Landes Rassismus und Antisemitismus. „White Supremacy“ ist der Schlachtruf dazu, die imaginierte Vorherrschaft der weißen Rasse, die entsprechend gepflegt und „rein“ gehalten werden soll – und oft genug ist auch die Vorherrschaft des weißen Mannes gemeint, denn auch Antifeminismus gehört zum Kitt der Szene und Frauen entsprechend zu den „Minderheiten“, gegen die es sich zu wehren gilt. Praktisch am Konzept der „White Supremacy“: „Weiß“ ist gemeint als „aus Europa stammend“ – was es auch immer wieder gerade erst in die USA eingewanderten Menschen ermöglicht, sich im „White Supremacy“-Bereich einen rassistischen Namen zu machen.

 

Hassverbrechen

 

2015 zählte des FBI fast 6.000 Hassverbrechen in den USA – also Verbrechen, deren Motivation in gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit liegt (aktuellste Statistik).

Davon waren

59 Prozent rassistisch motiviert (davon über die Hälfte gegen Schwarze)19,7 Prozent religiös motiviert (richteten sich vor allem gegen Juden (51%) und Muslime (22 %).17,7 Prozent waren homofeindlich motiviert1,7 Prozent waren transfeindlich motiviert1,2 Prozent waren behindertenfeindlich motiviert.bei vielen der Taten lagen allerdings auch mehrere dieser Motivationen zugrunde.

Universitäre Studien und Erhebungen von NGOs legen nahe, dass die Zahlen für 2016 eher gestiegen sind (vgl. Tagesspiegel).

 

„Hate Groups“

 

Die Hassverbrechen gehen, wie etwa in Deutschland auch, natürlich nicht nur, aber auch auf das Konto rechtsextremer Aktivist_innen, die sich in den USA in einer große Anzahl von Gruppierungen zusammenschließen.

Einen Überblick über diese Gruppierungen – und ihre Verbreitung in den USA –  bietet die „Hate Map“ des Southern Poverty Law Centers.

Hier werden aktuell 917 „Hate Groups“ gezählt.

Eingeordnet werden die Hass-Gruppen in der Übersicht der Nichtregierungsorganisation als gegen Einwanderer eingstellt, gegen LGBTI (homo- und transfeindlich) eingestellt, gegen Muslime eingestellt, schwarze Sepraratisten, Christlich-Identitäre (Christian Identity), Hass allgemein, Hass-Musik, Holocaustleugner, Ku-Klux-Klan (Rassisten, Antisemiten, LGBTI-Feinde seit 1865), Neo-Konföderierte (sehen sich als Opfer des Nordens, wollen Gesellschaft vor amerikanischem Bürgerkrieg zurück), Neo-Nazis, rassistische Skinheads, radikale Katholiken, Weiße Nationalisten.

Über die wichtigsten extremistischen Gruppen in den USA informiert das Southern Poverty Law Center auf seiner Website informiert.

Lesen Sie auch zu Neonazis in den USA: 10-Jähriger erschießt Neonazi-Vater – welche Rolle spielt das Aufwachsen in einem Neonazi-Haushalt? (National Socialist Movement)

Als übergeordnete aktuelle Ideologien wird die „Alt-Right“ genannt, die „Alternative Rechte“, Anti-Regierungs-Organisationen, die mit Verschwörungsideologien arbeiten, Reichsbürger und die christlich-rassistisch motivierte „Phineas Priesthood“ (Übersicht beim SPLC).

 

Alt-Right?

 

Also Organisatoren der Demonstration in Charlottesville und online-affine Trump-Unterstützer gibt es im Moment viel Aufmerksamkeit für die „Alt-Right“-Bewegung. Auch wenn diese an einer modernen Erscheinung der „White Supremacy“-Ideologie interessiert sind, sie deshalb in Memes und Cartoons gießen und in der Regel allzu offene Bezüge zu traditionellen Neo-Nazis und Ku-Klux-Klan vermeiden, ist ihr inhalt klassisch rechtsextrem, antidemokratisch und gruppenbezogen menschenfeindlich.

Lesen Sie auch: Alt-Right: Hippe Hasser

Weil allerdings auch schon vor Charlottesville Bezüge der „Alt-Right“ zum klassischen Rechtsextremismus und zur „White Supremacy“-Gemeinschaft sichtbar wurden, gibt es bereits noch eine Abspaltung, die so genannte „Alt-Lite“ oder auch „New-Right“-Bewegung. Diese versucht, sich so darzustellen, als habe sie sich von der „White Supremacy“-Ideologie abgewandt – doch ihre Handlungen sind ebenfalls rassistisch, antidemokratisch und gruppenbezogen menschenfeindlich. Es ist Mimikry, mehr nicht: Während sich die „Alt-Right“ mehr auf rassistisch motivierten Nationalismus beruft, nennt es die „Alt-Lite“ „bürgerlichen Nationalismus“ – das Ergebnis schließt dieselben Gruppen aus (vgl. ADL).

Eine gute Übersicht über Akteure der „Alt-Right“-Bewegung gibt die Anti-Defamation-League auf ihrer Website.

Das Bild ist bei Flickr.com erschienen unter der Lizenz CC by 2.0.

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