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Rechtsextremer Anschlag auf Holocaust-Gedenkstätte Chronik rechter und rassistischer Gewalt der Woche

Hass und Hetze sind keine Einzelfälle. Sie treffen jeden Tag und überall in Deutschland Menschen – unerwartet und mitten im Alltag. Die Auswahl in dieser Chronik des Hasses bleibt absolut unvollständig, doch sie lässt erahnen, wie niedrig die Hemmschwelle für offenen Hass ist

 
Rechte Gewalttaten sind „Botschaftstaten“: Sie treffen nicht nur die Opfer, sondern sind auch ein Angriff auf die Gruppe, für die die Opfer stehen. (Quelle: AAS)

Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 22. Mai bis zum 4. Juni.

4. Juni: Rechtsextreme Parolen zu Partyhit

In Chemnitz (Sachsen) grölen zwölf Männer im Alter von 18 bis 63 Jahren auf einem Parkplatz den rassistischen Songtext zum Party-Hit „L’amour toujours“. Auch im benachbarten Burgstädt grölen sechs Männer zwischen 20 und 25 Jahren rassistische Parolen.
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/ermittlungen-nach-rechten-parolen-in-chemnitz-und-burgstaedt-110520700.html

1. Juni: Rechtsextremer Anschlag auf Holocaust-Gedenkstätte

In der Hafencity in Hamburg beschmieren Unbekannte die Holocaust-Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof mit rechtsextremen Symbolen.
https://hamburg.t-online.de/region/hamburg/id_100750782/hamburg-rechtsextreme-beschmieren-holocaust-gedenkstaette.html

31. Mai: Neonazis stören CSD

In Dresden (Sachsen) rufen mehrere Neonazi-Gruppen dazu auf, den CSD zu stören. Rund 200 Rechtsextreme versammeln sich, begehen aus der Menge heraus mehrere Straftaten, rufen verbotene Parolen, zeigen das „White-Power“-Zeichen. Einige von ihnen tragen Gürtelschnallen mit verbotenen Runen – darunter Kinder.
https://www.t-online.de/region/dresden/id_100747976/dresden-neonazis-demonstrieren-in-dresden-gegen-den-csd.html

31. Mai: Rassistische Entgleisung im Zug

Im Regionalzug von Schwandorf nach Regensburg (Bayern) beleidigt ein 60-Jähriger drei mitreisende junge Männer rassistisch und hetzt mit rechtsextremen Parolen gegen sie. Als eine Frau einschreitet, beleidigt der Mann auch sie und droht ihr Schläge an.
https://www.mittelbayerische.de/lokales/stadt-regensburg/60-jaehriger-beleidigt-bahnfahrgaeste-in-regensburg-fremdenfeindlich-18786950

31. Mai: Rechtsextreme Attacke auf Szenekneipe

In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) verwüstet eine Gruppe von 15 bis 20 Rechtsextremen kurz nach Mitternacht den Eingangsbereich der Kneipe „Hirsch-Q“. Mit Bierbänken und Teleskopschlagstöcken schlagen sie auf die Scheiben ein. Gäste der Kneipe müssen im Inneren Schutz suchen. Verletzt wird niemand.
https://taz.de/Linke-Szenekneipe-in-Dortmund/!6091076/, https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/hirsch-q-auseinandersetzung-rechtsextreme-100.html

31. Mai: Rassistische Attacke und Hitlergruß

In Frankfurt/Oder (Brandenburg) sitzt eine 28-jährige Frau an einer Bushaltestelle. Drei Personen, zwei von ihnen 49 und 52 Jahre alt, die an ihr vorbeigehen, zeigen plötzlich den Hitlergruß, beleidigen sie rassistisch, schubsen und schlagen sie.
https://www.moz.de/lokales/frankfurt-oder/angriff-in-frankfurt-oder-frau-28-geschlagen-und-rassistisch-beleidigt-78096263.html

30. Mai: Rassistische Attacke auf Asylunterkunft

In Irfersdorf (Bayern) dringen vier im Alter zwischen 39 und 52 Jahren Männer nachts in eine Geflüchtetenunterkunft ein und beschimpfen die Bewohnenden rassistisch. Sie fordern die Asylsuchenden auf, Deutsch zu sprechen und das Dorf zu verlassen.
https://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/rassistischer-uebergriff-auf-asylbewerber-in-irfersdorf-bei-beilngries-staatsschutz-prueft-auf-volksverhetzung-109172929

30. Mai: Neonazis stören Antifa-Treffen

In Berlin-Hohenschönhausen versuchen sechs vermummte Neonazis, das monatlich stattfindende „Offene Antifa-Treffen Hohenschönhausen“ zu stürmen – die Teilnehmenden des Treffens schützen den Treffpunkt. Als die Polizei eintrifft, verfolgen sie nicht die Täter, sondern wollen sich Zugang zum Veranstaltungsort verschaffen, um dort eine Durchsuchung durchzuführen. Den ganzen Abend sind noch kleinere Neonazi-Gruppen in der Gegend unterwegs.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1191614.hohenschoenhausen-jugendliche-neonazis-bauen-permanente-bedrohungslage-auf.html
https://www.instagram.com/oat_hsh/p/DKS__euo0OA/?img_index=4

29. Mai: Angriff auf alternatives Jugendzentrum

In Grimma (Sachsen) verwüsten Unbekannte nachts den Außenbereich des alternativen Jugendzentrums „Alte Spitzenfabrik“. Sie zerstören Tische, Stühle und eine Infotafel, verteilen gepflanzte Blumen auf dem Radweg, reißen ein Banner ab und kippen Mülltonnen aus. Es ist bereits der dritte Angriff auf die Alte Spitzenfabrik in diesem Jahr.
https://www.instagram.com/yope.04668/p/DKPkQrRoH1S/?img_index=5

29. Mai: Neonazis wollen Szenekneipe stürmen

In Berlin-Friedrichshain versuchen mindestens acht vermummte Neonazis, die alternative Szenekneipe „Fischladen“ zu stürmen. Mit Hämmern und Schlagstöcken bewaffnet, wollen sie ins Innere der Kneipe gelangen. Menschen vor Ort können dies verhindern. Später bekennt sich die rechtsextreme Partei „Der Dritte Weg“ auf Telegram zur Tat.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/uberfall-mit-hammer-und-schlagstocken-neonazi-attacke-auf-linke-szenekneipe-in-friedrichshain-13779286.html

29. Mai: Rassistische Parolen

Am „Männertag“ grölt in Dresden (Sachsen) eine Gruppe aus 40 bis 50 Menschen auf den Elbwiesen den rassistisch umgedichteten Text zum Lied „L’Amour toujours“ sowie Nazi-Parolen wie „Sieg Heil“.
https://www.tagesspiegel.de/politik/hitlergrusse-und-verbotene-parolen-polizei-ermittelt-nach-rechtsextremen-zwischenfallen-am-vatertag-13779616.html

29. Mai: Rechtsextreme auf Tour mit Wehrmachts-Auto

Am in Sachsen so genannten „Männertag“ fahren in der Nähe von Glashütte (Sachsen) rechtsextreme Wehrmacht-Fans mit einem Kübelwagen, auf dem eine große Reichsflagge angebracht ist, durch das Osterzgebirge. Am Kübelwagen haben sie ein nachgeahmtes Kennzeichen der Wehrmacht angebracht. Bereits im Vorjahr fuhren sie am „Männertag“ mit dem Wehrmachts-Auto durch Dresden und zeigten den Hitlergruß.
https://www.instagram.com/p/DKRsQj1seNo/

25. Mai: Antisemitismusbeauftragter attackiert

In Hamburg-Eimsbüttel kommt es zu einer Attacke auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel. Er fährt mit seiner Tochter im Auto und sie hören hebräische Musik, als ein Mann ihn aus dem offenen Fenster eines Lieferwagens heraus beschimpft und versucht, den Wagen von der Straße abzudrängen.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hamburg-57-jaehriger-soll-antisemitismus-beauftragten-stefan-hensel-angegriffen-haben-a-f47d4bb9-09cf-4eef-9fed-509ba19d4f64

22. Mai: Hakenkreuzschmierereien an Abgeordneten-Büro

In Hamburg-Dulsberg schmieren Unbekannte ein Hakenkreuz an das Abgeordnetenbüro des Vizepräsidenten der Hamburgischen Bürgerschaft, Deniz Çelik (Die Linke). Das Büro wurde bereits öfter Ziel von Angriffen, unter anderem wurden Plakate zerstört und die Scheibe bespuckt.
https://www.die-linke-hamburg.de/aktuelles/termine/detail/hakenkreuzschmierereien-am-abgeordnetenbuero-wir-lassen-uns-nicht-spalten-kundgebung/

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