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Baden-Württemberg 2025 Rechte Netzwerke wachsen und das Klima wird rauer

Jahresrückblick: Baden-Württemberg wurde 2025 zum Schauplatz intensiver rechter Formierung: Professionalisierte Parteistrukturen, eine neue Neonazi-Generation und eskalierende Gewalt markieren ein beunruhigendes Jahr.

 
Markus Frohnmaier ist AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im März 2026, hier mit Tino Chrupalla. (Quelle: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer)

Der mit Abstand wichtigste Akteur der extremen Rechten in Baden-Württemberg ist und bleibt die „Alternative für Deutschland“ (AfD). Mit knapp 9.000 Mitgliedern des Landesverbandes ist die Partei der zentrale Knotenpunkt im Netzwerk der extremen Rechten in Baden-Württemberg.

Dass die AfD in Baden-Württemberg bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 19,8 Prozent der Stimmen erhalten hat, hat sie gestärkt. 19 Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg bedeuten entsprechend viele Büros und Mitarbeiter*innen.


Lucius Teidelbaum ist freier Journalist und Bildungsreferent in Baden-Württemberg. Von ihm erschien 2024 zuletzt ein Beitrag zum Thema „Zwischen Deutschnationalismus und Festung Europa. Die Außenpolitik der AfD“ in dem Sammelband „Rechts, wo die Mitte ist“, herausgegeben von Judith Götz und Thorsten Mense.


Durch den, nach mehreren Jahren, beendeten innerparteilichen Machtkonflikt zwischen dem Lager um Alice Weidel und dem Lager um Dirk Spaniel mit einem Sieg des Weidel-Lagers ist Ruhe in die Südwest-AfD eingekehrt. Mittlerweile ist Spaniel der Werteunion beigetreten. Dadurch, dass Abgeordnete oft schon zum zweiten Mal im Bundestag oder Landtag sitzen, wurde eine Professionalisierung vorangetrieben. Diese findet auch institutionell statt, so wurde etwa die AfD-nahe „Gustav-von-Struve-Stiftung“ wiederbelebt.

Die AfD und der Kampf um das Windrad

Am 8. März 2026 sollen in Baden-Württemberg Landtagswahlen stattfinden. Entsprechend beginnt sich die Partei auf den Wahlkampf vorzubereiten. Thematisch geht es bisher hauptsächlich um bundespolitische Themen. Absehbar ist das Spiel mit Abstiegsängsten durch eine notwendig gewordene ökologische Transformation, die besonders die in Baden-Württemberg starke Automobilindustrie betreffen wird. Es wird von der AfD vor massenhaften Jobverlusten und einer ‚Deindustrialisierung‘ gewarnt.

Der Kampf ums Windrad wird im Flächenbundesland Baden-Württemberg von der AfD vermutlich verstärkt als Wahlkampfthema für ländliche Regionen aufgegriffen werden. Die AfD-Landesliste überrascht nicht, es sind vor allem altgediente Weidel-Getreue, die hier dominieren.

Zum Spitzenkandidaten für die kommende Landtagswahl wurde der AfD-Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier gekürt – obwohl er nicht auf der Liste steht. Unzweifelhaft hat Frohnmaier in seiner Berufspolitiker-Karriere dazugelernt. Als Ministerpräsidenten-Kandidat hatte er seinen Einstand bei einer Podiums-Diskussion mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer am 5. September 2025. 

AfD im Wahlkampfmodus: nach außen moderat, nach innen radikal

Der Auftritt Frohnmaiers in Tübingen deutet darauf hin, dass die Kampagne zunächst auf einen gemäßigten Ton und die gezielte Selbstverharmlosung setzt, offenbar auch, um neue Wählergruppen wie Postmigrant*innen anzusprechen. Parallel dazu fällt in internen Wahlvorbereitungen jedoch immer wieder der Begriff „Remigration“. Die Partei versucht erkennbar, zwei Ebenen zu bedienen: Nach außen gibt sie sich moderat, während sie nach innen den radikalen Kern mit harter, ideologisch aufgeladener Ansprache mobilisiert. Dieser Balanceakt soll zugleich Vertrauen gewinnen und die eigenen Reihen festigen.

Als Hauptkonkurrent wird offenbar die CDU gesehen. Erkennbar ist, dass die Ländle-AfD Druck von rechts auf die Union ausübt und sich als die „echten“ Konservativen zu inszenieren versuchen wird. Bei Parteiveranstaltungen wird die Parole „Achter März – Schmerz für Merz!“ skandiert. Tatsächlich ringen in den Umfragen beide Parteien in Baden-Württemberg um einen ersten Platz.

Doch die konservative Selbstdarstellung der Rechtsextremen kriegt beim näheren Hinschauen schnell Risse. Auf dem sicheren Platz sechs der Landesliste kandidiert etwa der AfD-Landtagskandidat Miguel Klauss. Er bringt jedes Jahr einen Kalender mit „Abschiebefliegern“ heraus und forderte Ende September 2025 offen die „Remigration“, also die Deportation und Vertreibung, von mehr als 2.600.000 Menschen.

Zwar wollen auch andere rechte Parteien wie „Bündnis Deutschland“, „Bündnis C“, „die Basis“, „Team Freiheit“ und „WerteUnion“ zur Landtagswahl antreten, doch dürften ihre Chancen verschwindend gering sein, weil sich rechte Wähler*innen wie Eisenspäne auf den Erfolgsmagneten AfD ausrichten.

 Das AfD-Vorfeld im Ländle: „Zentrum“, Kopp-Verlag, Gerhard-Hess-Verlag

Zur AfD gehört auch ein Vorfeld, welches der Partei ideologisch zuarbeitet. In Baden-Württemberg ist der Sitz der rechten Betriebsratsliste „Zentrum“ (ehemals „Zentrum Automobil“), die seit einigen Jahren versucht, eine extrem rechte Gewerkschaft aufzubauen. Allerdings eher mit beschränktem Erfolg. Am 16. September 2025 fand eine Klausurtagung der AfD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg statt, bei der Oliver Hilburger vom „Zentrum“ als Gastredner auftrat.

In einem gewissen Maße ist auch der Kopp-Verlag mit Sitz in Rottenburg zum ideologischen AfD-Umfeld zu zählen, da in ihm zahlreiche Bücher erscheinen, die inhaltlich auf Partei-Linie sind. In diesem Jahr erschienen im Kopp-Verlag Bücher wie „Staatsgeheimnis NGO-Finanzierung. Milliarden an Steuergeldern für linke und linksextreme Aktivisten“ von Michael Grandt, „Eroberung. Wie der politische Islam Deutschland unterwandert“ von Collin McMahon und Irfan Peci, „Endspiel. Der Multikulticrash. Wie eine gescheiterte Ideologie Europa ins Chaos stürzt“ von Werner Reichel aus Österreich oder „Der hybride Krieg gegen Deutschland und die Zerstörung der westlichen Zivilisation“ von Gerhard Wisnewski.

Noch näher an der Partei dran ist aber der Gerhard-Hess-Verlag mit Sitz in Uhingen, der von dem AfD-Bundestagsabgeordneten Volker Münz betrieben wird. Das zum Beispiel die Festschrift zum 10-jährigen Jubiläum der „Christen in der AfD“ hier erschienen ist, ist somit kein Zufall.

„Influencer Day“ bei der der AfD-Landtagsfraktion

Weiter gehören zum AfD-Vorfeld auch diverse rechte Influencer*innen. Die Partei versucht auch diese Einzelpersonen an sich zu binden. So fand am 12. Juli 2025 in Stuttgart ein „Influencer Day“ der AfD-Landtagsfraktion statt. Teilnehmende Influencer/innen waren u.a. Leonard Jäger („Ketzer der Neuzeit“) aus Berlin, Anna Scherer („Anna Marinada“) aus Stuttgart, Miró Wolsfeld („Unblogd“) aus dem Raum Köln oder Boris von Jutrzenka-Trzebiatowski („Boris von Morgenstern“) aus Koblenz. Nachdem mehreren Influencer*innen der Zutritt zum Landtag verwehrt wurde, fand die Veranstaltung in den Räumen der AfD-Landtagsfraktion statt.

Neue Neonazi-Generation 

Auf der Straße wurde, wie bereits im Vorjahr, eine neue und junge Generation von Neonazis sichtbar, die unter unterschiedlichen Labels auch in Baden-Württemberg auftraten. Einige dieser Labels scheinen nur im Internet zu existieren, andere treten auch außerhalb des digitalen Raums erkennbar als Gruppe auf. Das wurde besonders auf der nationalistischen Demonstration „Gemeinsam für Deutschland“ (GfD) am 22. März 2025 in Stuttgart sichtbar. An der Demonstration nahmen etwa 1.500 Personen teil, darunter etwa 200 Neonazis. Erkennbar traten Mitglieder von bundesweit oder regional aktiven Gruppen auf: „Die Heimat“, „Der III. Weg“, „Der Störtrupp“ (DST), „Unitas Germanica“ und „Zollern-Jugend Aktiv“.

Die größte eigenständige Neonazi-Demonstration fand am 14. Juni 2025 gegen den CSD in Pforzheim statt, an der sich etwa 90 Personen beteiligten.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es in Baden-Württemberg nur wenige regelmäßige Neonazi-Events: das Bombardierungs-Gedenken in Pforzheim am 22. Februar, ein Gedenken im Panzergraben in Rheinau-Memprechtshofen um den 12. April herum und ein Gedenken am 4. Dezember auf dem Wartberg bei Heilbronn. Alle drei Veranstaltungen werden nur in zweistelliger Größe begangen.

Aufschwung der neuen Jungnazi-Generation ebbt ab

Schon in der zweiten Jahreshälfte scheint der Aufschwung der neuen Jungnazi-Generation abgeebbt zu sein. Viele Internet-Gründungen scheinen eher kurzlebig gewesen zu sein. Hinzu kommen, teilweise offen in den „Social Media“-Kanälen dokumentierte Streitereien, Austritte und Ausschlüsse.

Einige der jungen Neonazis scheinen sich den etablierten Jugendorganisationen der Kleinstparteien „die Heimat“ und „Der III. Weg“ angeschlossen zu haben. Die „Jungen Nationalisten“ und die „Nationalrevolutionäre Jugend“ bieten offenbar verbindlichere Strukturen.

Reichsbürger und Querdenker

Baden-Württemberg gilt als Hochburg der sogenannten Reichsbürger-Bewegung. Auch nach dem Verbot der mutmaßlich größten Reichsbürger-Gruppe „Königreich Deutschland“ am 13. Mai 2025 ist die Szene weiterhin aktiv und tritt offen auf.

Zentral war 2025 die Reichsbürger-Demo in Karlsruhe am 26. Juli 2025 mit bis zu 350 Personen. Es handelt sich um eine Art Reichsbürger-Wanderzirkus, der alle paar Monate eine Stadt heimsucht. Laut eines SWR-Bericht verfügten 48 Reichsbürger*innen in Baden-Württemberg über eine waffenrechtliche Erlaubnis.

Ehemals sehr stark in Baden-Württemberg war die Querdenken- bzw. Pandemie-Leugner*innen-Bewegung, die sich deutlich nach rechts radikalisiert hat. Die Bündnisse mit der extremen Rechten werden öffentlich zelebriert. So trafen sich im Mai 2025 in Stuttgart Michael Ballweg, Querdenken-Begründer, der Verschwörungsideologe Kayvan Soufi-Siavash (ehemals „Ken Jebsen“) und Jürgen Elsässer, Herausgeber des extrem rechten Magazins „Compact“. Sie gaben die Parole „Make Querdenken great again“ aus – bisher aber ohne sichtbare Erfolge.

Rechtsextremismus macht Schule 

Sowohl SWR-Berichte als auch eine regionale Recherche im Großraum Stuttgart wiesen darauf hin, dass extrem rechte Vorfälle an Schulen zuzunehmen scheinen. So wurden von Januar bis Ende Juli 2025 laut SWR „fast so viele Vorfälle an Schulen gezählt wie im gesamten Jahr 2024.“ Das Problem betrifft laut der Medien-Bericht besonders weiterführende Schulen.

Welle des Antisemitismus und Antizionismus auch im Südwesten

Im Gefolge des, zu einem grausamen Krieg, eskalierten Israel-Palästina-Konflikts seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 kam es auch in Baden-Württemberg zu einem Erstarken des Antisemitismus.

So griffen beispielsweise am 30. März 2025 Unbekannte in Altensteig eine Kundgebung für die israelischen Geiseln der Hamas mit Böllern und Feuerwerkskörpern an. Eine Zeitungsmeldung berichtete: „Während am vergangenen Sonntag die Namen der Verschleppten verlesen wurden, explodierte in unmittelbarer Nähe der Veranstaltungsleiterin Gerlinde Hezel ein Feuerwerkskörper – so nahe, dass die Detonation Spuren auf ihrer Jacke und auf der eines weiteren Teilnehmers hinterließ.“

Am 23. Mai 2025 demonstrierte in Karlsruhe die Gruppe „Studis for Palestine“ gegen einen Vortrag von Merle Stöver über sexualisierte Gewalt beim Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023. Dieser wurde als „zionistische Propaganda“ bezeichnet. Durch den angekündigten Protest musste der Ort gewechselt werden.

Rassistische Taten und Darstellungen

Rassistische Übergriffe gab es 2025 in Baden-Württemberg unzählige. So schoss etwa in Tuttlingen am 8. Februar 2025 ein 43-jähriger Deutscher mit einer Gasdruckwaffe aus rassistischen Motiven auf einen 39-jährigen syrischen Mann. Der Täter sprach auf der Straße den Syrer an, ob er Ausländer sei, als dieser bejahte, schoss der Deutsche mit einer Gasdruckwaffe auf sein Gesicht und seinen Oberkörper. Das Opfer erlitt Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper.

Rassismus äußert sich aber nicht nur in Beleidigungen, Bedrohungen oder Angriffen. Rassismus kann in vielerlei Gestalt auftreten, auch als Tradition. So gibt es im schwäbischen Raum bei Fasnets-Gruppen einige Narrenzünfte, die sich antiziganistisch dem Klischee von Sinti und Roma verkleiden und auch selber mit dem Z-Wort betiteln. Beispiele finden sich etwa in Allmendingen, Hirrlingen, Horb-Untertahlheim, Riederich, Trochtelfingen oder Unterthalheim.

Queerfeindlichkeit auf der Straße und in Straftaten

Queerfeindlichkeit richtete sich gegen die Sichtbarkeit queeren Lebens, etwa in Form von Fahnen oder von Pride-Paraden. Neben der neonazistischen Demonstration gegen den CSD in Pforzheim gab es auch weitere Gegen-Demonstrationen, wie etwa von der Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Wege“ am 14. Juni 2025 gegen den CSD in Bad Mergentheim.

Für größere Empörung sorgte, dass in Bad Cannstatt mehrmals die Regenbogenfahne an der Fassade des queeren „Sunny High Clubs“ abgerissen und zerstört wurde. Videoaufnahmen zeigen wie am 26. April 2025 mehrere Personen aus einer Nachbar-Kneipe kamen, die Regenbogenflagge abrissen und zerstörten.

Auch vor historischen Gedenktafel machte der Hass keinen Halt. Am 30. April 2025 wurde die erst im Januar 2025 eingeweihte Gedenktafel für den homosexuellen Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868-1935) in Heidelberg von Unbekannten von einer Hauswand abgerissen.

Christliche Rechte

Eher unbemerkt von einer kritischen Öffentlichkeit existiert in Baden-Württemberg eine christliche Rechte, die hier über feste Orte zur Vernetzung verfügt. So fand vom 9. bis zum 11. Mai 2025 im Haus „Schönblick“ in Schwäbisch Gmünd der zweite Kongress „Leben.Würde“ mit angeblich 350 Personen statt. Es waren vor allem antifeministische so genannte Lebensschützer*innen, die sich hier trafen und vernetzten.

Während diese Vernetzung kaum medial kritisch thematisiert wurde, sorgen kleinere rechts-christliche Gruppen mit besonders harten Positionen oder Statements eher für Aufmerksamkeit. Etwa die extrem queerfeindliche Sekte „Deutschlands Seelen Gewinnen“ (früher: „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort Pforzheim“) in Pforzheim. Die Diffamierung von und Forderung nach einer Ermordung homosexueller Menschen in einer Predigt dieser Gruppe führte zur Anklage und Verurteilung wegen Volksverhetzung.

Die „Grauen Wölfe“ heulen weiter 

Auch in migrantischen Gemeinschaften existieren ultranationalistische und extrem rechte Tendenzen und Organisationen. Die bekanntesten sind sicherlich die „Grauen Wölfe“, eine faschistische Bewegung mit Wurzeln in der Türkei, die in Westdeutschland seit den 1970er Jahren über eigene Ableger verfügt.

Auch wenn eine kontinuierliche Aufmerksamkeit bei dem Thema oft fehlt, kommt es immer wieder zu Skandalen in Zusammenhang mit den „Grauen Wölfen“. Für Schlagzeilen sorgte etwa das Bekanntwerden von Kontakten des Sindelfinger OB-Kandidaten Max Reinhardt zu den „Grauen Wölfen“ und türkischen Islamisten.

Die „Grauen Wölfe“ sind nicht nur in Großstädten aktiv, sondern auch in kleineren Städten. So gab es in Freudenstadt Kritik an der Vermietung der städtischen Turn- und Festhalle an die Gruppe.

Türkischer Ultranationalismus und Neofaschismus treten nach außen hin sehr gemäßigt auf. Immer wieder kommt es aber auch zu Angriffen. In Mannheim wurde etwa eine 20-jährige kurdische Musikerin von einer Frau aus antikurdisch-rassistischen Motiven attackiert.

Amoklauf eines Mannes mit rechter Biografie – Motive unbekannt

Am Rosenmontag, dem 3. März 2025, fuhr in Mannheim ein Mann mit seinem PKW in eine Fußgängerzone und tötete zwei Menschen, eine 83-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann, und verletzte weitere elf Personen. Der Fahrer des Wagens ist Alexander Scheuermann, Jahrgang 1985, aus Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Das Recherchekollektiv „Exif Recherche“ machte am 4. März 2025 in einem Text mit der Überschrift „Täter aus Mannheim Teil einer Neonazigruppe“ auf die politische Biografie des Täters aufmerksam. Bereits die Polizei hatte offen gelegt dass der Täter 2018 im Zusammenhang mit „Hate Speech“ zu einer Geldstrafe verurteilt worden war.

Die Gruppe „Exif Recherche“ wies in ihrem Artikel exklusiv darauf hin, dass Scheuermann laut ihren Informationen Teil der Reichsbürger-Gruppe „Ring Bund“ gewesen sei, „geführt von Neonazis“. Am 3. Oktober 2018 nahm er nach den Bild-Beweisen von „Exif Recherche“ auch am extrem rechten „Wir für Deutschland“-Aufmarsch in Berlin teil. Trotzdem hätten Ermittlungen bisher „keine Hinweise auf ein politisches Motiv ergeben“.

Am 31. Oktober startete der Prozess, vielleicht wird er mehr über die Motive ans Tageslicht bringen.

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