Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 9. bis zum 14. Juli.
9. Juli: Hakenkreuz auf Gedenktafel
In Berlin-Kreuzberg wird die Gedenktafel zu Ehren von Lotte Hahm mit einem Hakenkreuz bemalt. Hahm gilt als Verfechterin queerer Rechte und schaffte während der Weimarer Republik Orte der queeren Vernetzung in Berlin.
10. Juli: Queerfeindlicher Vorfall an Hochschule
An der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin spucken zwei Männer auf eine an dem Gebäude hängende Pride-Flagge, bewerfen sie mit Steinen und reißen sie herunter. Sie greifen Mitarbeitende und Studierende der Hochschule an und beleidigen sie queerfeindlich.
11. Juli: Verfassungsfeindliche Parolen und Beleidigungen auf Festival
Auf dem Airbeat One Festival in Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) beleidigen zwei Männer zwei andere Festivalbesucher*innen im Alter von 20 und 23 Jahren rassistisch. Die Täter zeigen später noch den Hitlergruß und rufen „Sieg-Heil“.
11. Juli: Rechte Flyer-Aktion bei Festspielen
In Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) wirbt die rechtsextreme Kleinpartei „Der III. Weg“ im Umfeld der Fritz-Reuter-Festspiele in hunderten Briefkästen für den Eintritt in die Partei im Namen des niederdeutschen Dichters.
11. Juli: Rassistische Beleidigung in S-Bahn
In Heidelberg (Baden-Württemberg) wird ein Mann im Alter von 53 Jahren von der Polizei festgenommen. Der Mann beschimpft zuvor in der S-Bahn eine Frau mit kenianischer Staatsbürgerschaft, die einen Sitzplatz sucht, rassistisch. Er beleidigt außerdem Personen, die der Frau helfen.
11. Juli: Rechte Parolen gegrölt
In Gera (Thüringen) grölen drei Männer zwischen 24 und 30 Jahren lautstark Parolen wie „Sieg Heil“ und „Hier regiert der nationale Widerstand“. Die herbeigerufene Polizei findet bei einem der Männer zwei Teleskopschlagstöcke, die sie beschlagnahmt.
12. Juli: Polizei entdeckt Hakenkreuz-Tattoo
In Prenzlau (Brandenburg) ermittelt die Polizei infolge einer Polizeikontrolle gegen einen Mann im Alter von 35 Jahren wegen eines für alle sichtbaren Hakenkreuz-Tattoos.
https://cityreport.pnr24-online.de/tattoo-ein-fall-fuer-den-staatsschutz/
12. Juli: Junggesellenabschied im rechten Rausch
Eine Gruppe von zwölf Männern zwischen 25 und 56 Jahren feiert in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) einen Junggesellenabschied und ruft dabei verfassungsfeindliche Parolen.
12. Juli: Muslimfeindlicher Übergriff im Bus
Während einer Busfahrt in München (Bayern) beschimpfen eine 41-Jährige und ihr 54-jähriger Begleiter eine 27-jährige Frau mit Kopftuch rassistisch und schlagen sie. Auslöser soll der Streit um einen Sitzplatz gewesen sein. Eine weitere Person, die der Betroffenen hilft, wird ebenfalls beleidigt.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-rassistische-attacke-im-bus-li.3285271
13. Juli: Nazi-Parolen gemurmelt
Als zwei Frauen in einer Parkanlage in Neumarkt (Bayern) an einem 55-jährigen Mann vorbeigehen, murmelt er verbotene nationalsozialistische Parolen und zeigt ihnen den Hitlergruß.
13. Juli: Volksverhetzung bei Polizeieinsatz
Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen zwei mutmaßlich wohnungslosen Personen in Berlin-Mitte nimmt ein Polizist die Ermittlungen wegen Körperverletzung auf. Dabei beschimpft einer der Verdächtigen den Beamten rassistisch und verwendet nationalsozialistische Parolen.
14. Juli: Randale und Hitlergruß
In München (Bayern) betritt ein 27-Jähriger ein Ladengeschäft und beginnt unvermittelt zu randalieren. Er zeigt den Hitlergruß, ruft nationalsozialistische Parolen und verlässt den Laden wieder. Als die Polizei ihn festnimmt, beleidigt er auch die Beamt*innen.
https://www.wasserburger-stimme.de/blog/2025/07/15/in-einem-geschaeft-hitlergruss-gezeigt/
14. Juli: Mutmaßlich rechter Brandanschlag auf Fahrradwerkstatt
Auf dem Gelände der Selbsthilfewerkstatt „Soliradisch“ in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) bricht ein Feuer aus, mehrere Sitzmöbel brennen ab. Die Feuerwehr kann ein Übergreifen auf einen Carport und die Werkstatt verhindern. Die Betreibenden finden vor Ort mit Kreide aufgemalte Symbole, wie Hakenkreuze und SS-Runen, und gehen von einem gezielten Anschlag aus. In dem Projekt werden alte Fahrräder für Geflüchtete und sozial schwache Menschen fit gemacht.